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Profiwissen Fassade - Raiss

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Schallschutz bei Außenwänden in Holzrahmenbauart<br />

Je nach Konstruktionsaufbau werden verschiedene Schalldämm-Maße<br />

erreicht. Der Einfluss der unterschiedlichen <strong>Fassade</strong>nkonstruktion wird<br />

aus Tab. C11.26 ersichtlich. Die Werte sind aus DIN 4109-33:2016-07<br />

Abschn. 4.1.2 entnommen. Stielbreite darf danach max. 60 mm betragen.<br />

Der Abstand der Holzrippen beträgt mind. 600 mm. Der Hohlraum<br />

wird ganz oder teilweise mit Dämmstoff gefüllt.<br />

Die Bekleidungen (ein- oder mehrlagig) werden mit Nägel, Klammern<br />

oder Schrauben befestigt. Eine Klebeverbindung ist schalltechnisch<br />

ungünstig. Werden innenseitig Vorsatzschalen angebracht (z. B. für<br />

Installationen) dürfen die Lattungen vertikal oder horizontal hergestellt<br />

sein. Sie dürfen aus Metall oder aus Holz bestehen, Hohlraum gedämmt.<br />

Holzrahmenbau-Außenwand<br />

Grundkonstruktion (von außen nach innen):<br />

• keine <strong>Fassade</strong>nbekleidung<br />

• Mitteldichte Faserplatte d 16 mm<br />

• Rahmenwerk b 60 mm, h 160 mm<br />

• Innenbepl. HWS d = 19 mm<br />

• keine Vorsatzschale<br />

wie vor jedoch mit <strong>Fassade</strong>nbekleidung<br />

•Masse m´ 10 kg/m²<br />

und Innenbekleidung zweilagig mit zus. Gipsplatte<br />

wie vor jedoch mit Mauerwerk-Vorsatzschale<br />

d = 115 mm mit 40 mm Luftschicht<br />

wie „Grundkonstruktion“ jedoch mit raumseitiger<br />

Vorsatzschale:<br />

• Federschienen d = 27 mm<br />

oder Holzlattung d = 30 mm mit Dämmung<br />

• Gipsfaserplatte d = 12,5 mm<br />

wie „Grundkonstruktion“ jedoch außenseitig<br />

ersetzt mit WDVS<br />

• Holzfaserplatten d = 60 mm<br />

• Putzschicht mit Masse m´ 10 kg/m²<br />

Schalldämm-<br />

Maß<br />

R w = 41 dB<br />

R w = 44 dB<br />

R w = 52 dB<br />

R w = 52 dB<br />

R w = 46 dB<br />

wie vor „WDVS“ jedoch Innenbekleidung:<br />

• Holzwerkstoff d = 15 mm<br />

R w = 50 dB<br />

• Gipsfaserplatte d = 12,5 mm<br />

wie vor jedoch mit Lattung d = 45 mm zwischen<br />

R<br />

den beiden Innenbeplankungen, mit Dämmung w = 51 dB<br />

Tab. C11.26 Außenwände in Holzrahmenbauart mit Angabe des bewerteten<br />

Schalldämm-Maßes R w (Quelle: DIN 4109-33:2016-07 Tab. 6/7).<br />

<br />

Werden leichte <strong>Fassade</strong>n aus profilierten Brettern hergestellt oder<br />

<strong>Fassade</strong>n mit einem hohen Fugenanteil, so sollten die Werte der<br />

„Grundkonstruktion“ nach Tab. C11.26 verwendet werden.<br />

Eine Verbesserung des Schalldämmmaßes kann mit einer<br />

raumseitigen Vorsatzschale erreicht werden.<br />

Schallschutz bei Fenstern<br />

Fenster in einer Außenwand mindern das Schalldämm-Maß des gesamten<br />

Außenbauteils. Einfluss auf das Schalldämm-Maß des Fensters<br />

selbst haben verschiedene Faktoren:<br />

• die Art der Verglasung<br />

• Rahmenanteil K RA<br />

• „Stulpfenster“ K S (zweiflügeliges Fenster ohne festes Mittelstück)<br />

• Festverglasung K FV (erhöhter Scheibenanteil)<br />

• kleine Fenster K F,1,5 (bei Fenstern bis 1,5 m²)<br />

• große Einzelscheiben K F,3 (mit der Fläche > 3 m²)<br />

• glasteilende Sprossen K Sp<br />

• allseitig dicht schließende Fenster gilt als Basis der Betrachtung<br />

Einfachfenster mit<br />

Mehrscheibenisolierglas<br />

•Glas 4 + 4 mm<br />

• Falzdichtung<br />

•Glas 6 + 4 mm<br />

• Falzdichtung<br />

•Glas 8 + 4 mm<br />

• Falzdichtung bei Holzfenstern c<br />

a Bei Rahmenanteil < 30%: K RA = -2 dB<br />

b Bei Festverglasung: K FV = -1 dB<br />

c sonst zweifache umlaufende Dichtung<br />

Scheibenzwischenraum SZR<br />

12 mm 16 mm<br />

R w = 33 dB a/b<br />

R w = 35 dB a/b<br />

R w = 34 dB a/b<br />

R w = 36 dB a/b<br />

— R w = 38 dB a<br />

Tab. C11.27 Einfachfenster mit Mehrscheibenisolierglas mit Angabe<br />

des bewerteten Schalldämm-Maßes R w .<br />

(Quelle: DIN 4109-35:2016-07 Tab. 1)<br />

Einfluss von Lüftungseinrichtungen und/oder Rollladenkästen<br />

Bauliche Maßnahmen an Außenbauteilen zum Schutz gegen Außenlärm<br />

sind nur wirksam, wenn die Fenster und Türen bei der Lärmeinwirkung<br />

geschlossen bleiben und die geforderte Luftschalldämmung durch<br />

zusätzliche Lüftungseinrichtungen / Rollladenkästen nicht verringert<br />

wird. Bei der Berechnung des Schalldamm-Maßes R´w,ges sind zur vorübergehenden<br />

Lüftung vorgesehene Einrichtungen (z. B. Lüftungsflügel<br />

und -klappen) im geschlossenen Zustand, zur dauernden Lüftung vorgesehene<br />

Einrichtungen (z. B. schallgedämpfte Lüftungsöffnungen, auch<br />

mit maschinellem Antrieb) im Betriebszustand zu berücksichtigen.<br />

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