29.02.2024 Aufrufe

Profiwissen Fassade - Raiss

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

D. Bekleidungen für <strong>Fassade</strong>n<br />

D18. WDVS, Holzfaserplatten mit Putzbeschichtung<br />

Putzsysteme / Putzbeschichtung<br />

Die Putzbeschichtungen für Holzfaser-WDVS sind diffusionsoffen und<br />

speziell auf die Holzfaserdämmplatten abgestimmt. Es dürfen nur die<br />

Materialien verwendet werden, die in den Zulassungen ausdrücklich<br />

beschrieben sind. Nach der Montage der Holzfaserdämmplatten wird ein<br />

Armierungsputz in einer Schichtstärke von 4-8 mm (gemäß Zulassung)<br />

aufgebracht. In den Armierungsputz wird anschließend ein Armierungsgewebe<br />

eingebettet. Der Oberputz bildet den Abschluss.<br />

weiterlesen ab Seite 107<br />

Montagehinweise<br />

Platten mit Kantenprofilierung (Nut + Feder) werden quer zur Holzunterkonstruktion<br />

(waagerecht) mit der Feder nach oben montiert. Schwebende<br />

Stöße sind zulässig. An den <strong>Fassade</strong>necken sind Platten mit<br />

stumpfer Stirnseite anzubringen, ggf. sind die Nutwangen bzw. Feder<br />

zurückzuschneiden. Eine Verzahnung der Plattenreihen in den Eckbereichen<br />

ist nicht erforderlich. Platten mit stumpfen Kanten müssen dagegen<br />

auf den Holzständern gestoßen werden.<br />

Bei der Plattenmontage ist je nach Zulassung ein Versatz der senkrechten<br />

Plattenstöße von mindestens 200 - 300 mm einzuhalten. Kreuzfugen<br />

sind nicht zulässig. In den Eckbereichen von Öffnungen sind die Platten<br />

so auszuschneiden, dass keine T-Stöße entstehen und eine Kraftumleitung<br />

somit möglich ist. Je nach Hersteller sind die Holzfaserplatten nur<br />

einseitig oder beidseitig beschichtbar. Daher ist ggf. auf die korrekte<br />

Außenseite zu achten.<br />

Alle Plattenstöße sind dicht auszuführen. Fugen ab 2 mm Breite sind in<br />

der ganzen Tiefe (Dämmstoffdicke) mit einem systemkonformen Füllmaterila,<br />

z. B. Faserdämmstoff oder Fugendichtmaterial nachzuarbeiten.<br />

Bei Holzrahmenkonstruktionen ist jede Holzfaserdämmplatte direkt auf<br />

mindestens zwei Stielen mit mindestens drei Befestigungsmitteln je Stiel<br />

anzubringen. Die Befestigungsmittel sind oberflächenbündig einzubringen.<br />

Als Befestigungsmittel werden je nach Zulassung Breitrückenklammern,<br />

Tellerbefestiger oder Spezialschrauben (mit kleinem Kopf)<br />

verwendet. Am häufigsten werden Breitrückenklammern aus nichtrostendem<br />

Stahl eingesetzt, da diese eine schnelle und kostengünstige<br />

Montage ermöglichen und als Wärmebrücke später nicht erkennbar werden<br />

(Abb. D18.1). Breitrückenklammern sind derzeit bis zu einer Länge<br />

von 200 mm verfügbar. Bei Dämmdicken > 160 mm sind Tellerbefestiger<br />

(Schraubdübel) oder Spezialschrauben zu verwenden.<br />

Abb. D18.4<br />

Befestigung der Holzfaserplatten mit<br />

je drei Tellerbefestigern pro Stiel<br />

(linke Bildseite)l. Empfohlen werden<br />

jedoch Breitrückenklammern (rechte<br />

Bildseite). Die vertikalen Stoßfugen<br />

sind versetzt angeordnet.<br />

Auf Holzmassivwänden werden die Platten ggf. zweilagig aufgebracht. In<br />

dem Fall wird die erste Lage nur fixiert. Die statisch tragende Befestigung<br />

beider Plattenlagen erfolgt durch die Decklage hindurch.<br />

Die Art, Mindestanzahl und geometrische Anordnung der Befestigungsmittel<br />

sind den bauaufsichtlichen Zulassungen zu entnehmen.<br />

In der Tab. D18.5 sind Anhaltswerte für die Montage mit Breitrückenklammern,<br />

Tellerbefestigern und Spezialschrauben aufgeführt. Genaueres<br />

ist den Verarbeitungsempfehlungen der Hersteller zu entnehmen.<br />

Breitrücken<br />

-klammern<br />

Tellerbefestiger<br />

Spezialschrauben<br />

Dämmdicke bis 160 mm bis 260 mm bis 220 mm<br />

Holzbreite 45 mm 60 mm 60 mm<br />

Einbindetiefe 30 mm 25 - 40 mm 40 mm<br />

Anzahl<br />

pro m² Fläche<br />

10 - 16 4 - 11 6 - 10<br />

Abstand<br />

untereinander<br />

70-150 mm 200-300 mm 150 mm<br />

Abstand senkrecht<br />

zur Faser a<br />

5 d b<br />

5 d c k 5 d c k<br />

Tab. D18.5<br />

Anhaltswerte für die Befestigung von Holzfaser-WDVS.<br />

a d = Verbindungsmitteldurchmesser<br />

b Abstand bezogen auf den äußeren Klammerschenkel<br />

c Kerndurchmesser<br />

Geschossübergänge insbesondere im Holzrahmenbau sollten setzungssicher<br />

ausgeführt werden. Ansonsten kann bei Setzungen des Rohbaus<br />

der Putz im Bereich der Stoßfugen ausknicken (Quetschfalte). Ausführungshinweise<br />

zum Geschossstoß - siehe Detailbeispiel A12. „Neubau“<br />

auf Seite 49.<br />

Horizontale Stirnseiten der Holzfaserplatten, z. B. Fensterbrüstungen,<br />

sind auch während der Bauphase vor Bewitterung zu schützen. Im Endzustand<br />

sind horizontale Abschlüsse z. B. durch ein Z-Profil abzudecken<br />

- siehe Detailbeispiel B14. „Altbau (Fertighaussanierung)“ auf Seite 83.<br />

Der maximale Freibewitterungszeitraum ist den technischen Dokumentationen<br />

der Hersteller zu entnehmen.<br />

Zu beachten:<br />

Holzfaserdämmplatten reagieren auf Feuchteschwankungen mit Formänderungen<br />

(Schwinden und Quellen). Der Feuchteschutz spielt daher<br />

eine große Rolle.<br />

172

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!