Profiwissen Fassade - Raiss
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C. Bauphysik und Konstruktion<br />
C12. Die drei <strong>Fassade</strong>ntypen<br />
2. WDVS - Wärmedämm-Verbundsystem<br />
Die Oberputze können in allen gängigen Oberflächen und Korngrößen<br />
ausgeführt werden. Zu beachten ist eine eingeschränkte Farbauswahl<br />
bei Mineral- und Silikatputzen. Bei Kunstharz- und Silikonharzputzen ist<br />
dagegen eine große Farbauswahl möglich. Die Farbwahl ist auch technisch<br />
wichtig, denn dunkle Farbtöne führen aufgrund der größeren Aufheizung<br />
zu thermischen Spannungen.<br />
Der Hellbezugswert eines Farbtones gibt an, welche Lichtmenge von der<br />
Oberfläche reflektiert wird (Tab. C12.10). Die Angabe erfolgt in Prozent.<br />
Der Farbton „weiß“ hat einen Hellbezugswert von ca. 100 %, der Farbton<br />
„schwarz“ von 0 %. Alle anderen Farbtöne liegen dazwischen.<br />
Die Farbgebung wird entweder durch Einfärben des Putzes erreicht oder<br />
durch einen abschließenden Anstrich. Dieser muss auf das Putzsystem<br />
in Form von Silikatfarben, Kunstharzfarben oder Silikonharzfarben materialtechnisch<br />
abgestimmt sein. Die Anstriche können dabei auch zur<br />
Egalisierung des Außenputzes verwendet werden, z. B. zur optischen<br />
Reduzierung der Korngröße.<br />
Ausführung<br />
Die Witterungsbeständigkeit eines Wärmedämm-Verbundsystems wird<br />
in der bauaufsichtlichen Zulassung bescheinigt. Die Prüfung bezieht sich<br />
dabei auf die ungestörte Fläche des WDVS und nicht auf Anschlüsse an<br />
Durchdringungen. Gerade diese Anschlüsse sind fachkundig und mit<br />
besonderer Sorgfalt auszuführen, um Schäden zu vermeiden. Dies<br />
betrifft insbesondere die Einbindung von Fensterbänken.<br />
Das Fensterbanksystem und alle Anschlüsse - insbesondere zum Bordprofil,<br />
zum Fensterrahmen und zum WDVS - müssen regendicht ausgebildet<br />
werden:<br />
• Anschlussprofil am Übergang zum Fensterrahmen<br />
• Fugendichtband am Übergang zum Bordprofil<br />
Wärmebrücken<br />
Eine Alu-Sockelschiene bildet eine wesentliche Wärmebrücke. Für<br />
WDV-Systeme gibt es thermisch entkoppelte Sockel-Anschluss-Systeme<br />
(Abb. C12.12, siehe auch Kapitel D).<br />
Die Befestigungsdübel von Wärmedämm-Verbundsystemen stellen<br />
punktuelle Wärmebrücken dar, die als Zuschlag zum U-Wert berücksichtigt<br />
werden. Außerdem können sich die Tellerdübel wegen der Verminderung<br />
und Verdickung des Putzauftrages abzeichnen. Verbesserung<br />
bietet das Versenken der Tellerschraube. Nach der Montage wird der<br />
Dübelteller je nach Dämmplattenart mit dem WDVS Dübel-Rondell abgedeckt.<br />
Das WDVS muss für die versenkte Verdübelung zugelassen sein.<br />
Bild: Baumit<br />
Abb. C12.11 Der korrekte und dauerhaft wasserdichte Einbau der<br />
Fensterbank muss geübt werden. Und, das richtige Zubehör ist<br />
erforderlich.<br />
Bild: Knauf<br />
Abb. C12.13 Um Abzeichnungen der Dübel an der späteren<br />
Putzoberfläche zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit den Dübel zu<br />
versenken (kleines Bild).<br />
Bild: Baumit<br />
Abb. C12.12 Die Perimeterdämmung schließt mit einem Dichtband<br />
zum Sockelprofil ab (komprimiert ca. 4 mm). Damit ist diese Fuge<br />
spritzwassergeschützt.<br />
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