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Profiwissen Fassade - Raiss

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D. Bekleidungen für <strong>Fassade</strong>n<br />

D11. Vollholz - Grundlagen<br />

1. Vollholzbekleidungen<br />

<strong>Fassade</strong>nbekleidungen sind ein extrem weites Feld an Materialien. Die<br />

Roh- und Werkstoffe sind vielfältig (Bleche, Glas, Mineralien, Holz,<br />

Kunststoff). Formate, Oberflächenstrukturen, Beschichtungen und die<br />

Befestigung haben großen Einfluss auf die Verarbeitung. Die Materialien<br />

müssen erst eingeübt werden, sowohl in der Planung als auch in der<br />

Ausführung. Eine große Herausforderung für Architekten und Handwerker,<br />

denn auch kleine Fehler sind für Laien erkennbar.<br />

Empfehlenswert ist es, mit den Herstellern der Bekleidungsprodukte<br />

frühzeitig Kontakt aufzunehmen und Unterstützung einzufordern. Das<br />

erste Projekt braucht Zeit und Sorgfalt. Alle Beteiligten wollen sicherlich<br />

vermeiden, dass die Einübungsphase zu Reklamationen führt.<br />

Bitte beachten:<br />

Viele <strong>Fassade</strong>n-Bekleidungselemente und ihre Befestigungen bedürfen<br />

einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung. Dies ist die wichtigste<br />

Regel für Planung, Ausschreibung und Ausführung - bitte anfordern.<br />

Bild: Schaab Holzbau<br />

D11. Vollholz - Grundlagen<br />

1. Vollholzbekleidungen<br />

Das Erscheinungsbild und die Dauerhaftigkeit einer Holzfassade hängen<br />

im Wesentlichen von der Holzqualität ab. Folgende Kriterien sind wichtig:<br />

• Holzart (natürliche Dauerhaftigkeit)<br />

• Sortierung<br />

• Schnittbild bzw. Maserung<br />

• Bearbeitung (Oberflächenbearbeitung, Spundung, Profilierung)<br />

• Feuchtigkeit bei Einbau<br />

• Für die Beschichtungen ergeben sich zusätzlichen Anforderungen<br />

Die besonders dauerhaften Laubholzarten Eiche und Robinie sind im<br />

Außenbereich sehr gut einzusetzen, auch wenn sie aus Kostengründen<br />

selten gewählt werden. Auch als Material für Fenster- und Türrahmen<br />

können diese Hölzer als einheimische und nachhaltig produzierte Holzarten<br />

interessant sein.<br />

Holzarten<br />

Grundsätzlich sind alle heimischen Nadelholzarten wie Fichte, Tanne,<br />

Kiefer, Lärche und Douglasie für den Einsatz als <strong>Fassade</strong>nbekleidung<br />

geeignet. Die Fichte ist aufgrund der sehr guten Verfügbarkeit, ihrer<br />

Festigkeit und sonstiger Eigenschaften die meistverwendete Holzart. In<br />

der Praxis wird zwischen Fichtenholz und Tannenholz meist nicht unterschieden.<br />

Wird eine <strong>Fassade</strong> aus reinem Tannenholz gewünscht, ist dies<br />

gesondert zu vereinbaren.<br />

Das Kernholz von Kiefer, Lärche, Douglasie ist dauerhafter als das Holz<br />

der Fichte bzw. Tanne. Allerdings ist Kiefer als reines Kernholz nicht zu<br />

bekommen und wird auch aus anderen Gründen bei <strong>Fassade</strong>n kaum<br />

eingesetzt. Lärche und Douglasie können als Kernholz ohne Beschichtungen<br />

eingesetzt werden. Die Lärche eignet sich weniger für Beschichtungen.<br />

Viele Hersteller lehnen die Beschichtung ab. Außerdem ist bei<br />

Lärche das lebhafte Schwind-Quell-Verhalten zu beachten.<br />

Bild: MOCOPINUS<br />

Abb. D11.1 Die Hölzer und deren Vergütung gerade für<br />

beschichtete Holzfassaden unterscheiden sich sehr. Einige Anbieter<br />

stellen „Premium“-Qualitäten her, die sehr lange Wartungsintervalle<br />

garantieren. Sollen die Wartungsintervalle möglichst lang sein, ist<br />

Sorgfalt bei der Auswahl nötig.<br />

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