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Profiwissen Fassade - Raiss

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D12. Bekleidungen aus Vollholz - Montagehinweise<br />

Für die Ausführung von Bekleidungen aus Brettern bzw. Profilbrettern ist<br />

die Fachregel 01 des Zimmererhandwerks zu beachten. Diese gilt für<br />

Außenwandbekleidungen bis zu einer maximalen Höhe von 10 m über<br />

Oberkante Gelände.<br />

1. Boden-Deckel-Schalung<br />

Die Fachregel 01 [18] stellt für unprofilierte Bretter ein Dicke-Breite Verhältnis<br />

t : p von 1 : 11 frei. Davon wird hier dringend abgeraten. Auch hier<br />

wird ein Verhältnis von maximal 1 : 7 empfohlen.<br />

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Das Maß der Verformung der Bretter wird durch die Erhöhung der<br />

Dicke positiv beeinflusst.<br />

Bei beidseitig glatt gehobelten unprofilierten Brettern kann die außenliegende<br />

Brettseite einheitlich gewählt werden (z. B. kernzugewandte Seite<br />

außen). Dazu gibt es allerdings keine verpflichende Vorschrift.<br />

Befestigung der Deckbretter<br />

• Brettbreite 80 mm - eine Befestigung ausreichend<br />

• Brettbreite > 80 mm - zwei Befestigungen<br />

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Abb. D12.2 Boden-Deckel-Schalung mit sichtbarer Befestigung.<br />

Boden-Leisten-Schalung<br />

Eine Boden-Leisten Schalung wirkt filigran. Bei dieser Variante bilden<br />

Leisten den „Deckel“. Die Bretter und Leisten müssen auch hier so befestigt<br />

werden, dass sie ohne Schadensfolge quellen und schwinden können.<br />

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Abb. D12.1 Stumpfe Stöße<br />

bei senkrechten Brettbekleidung<br />

sind nicht zu empfehlen. Diese<br />

bilden Kapillarfugen und führen<br />

zur Aufnahme von Wasser über<br />

das Hirnholz.<br />

Bild: Ing.-Büro Meyer<br />

Die Fachregel 01 [18] beschreibt für unbeschichtete Lärche / Douglasie<br />

mit einem Kernholzanteil von mind. 90 % stumpfe Stöße als zulässig.<br />

Bei der Boden-Deckel-Schalung wird zunächst eine untere Lage aus<br />

Brettern (Boden) senkrecht auf Abstand montiert. Die Lücken werden<br />

durch eine zweite Bretterlage (Deckel) überdeckt. Das Maß der Überdeckung<br />

beträgt an beiden Seiten mindestens 20 mm auch im Nutzungszustand<br />

(nach dem trocknen). Die Bretter sind jeweils einzeln zu befestigen,<br />

um Bewegungen durch Quellen und Schwinden zu ermöglichen und eine<br />

Rissbildung zu verhindern. Die Befestigungsmittel sollten daher nicht<br />

durch zwei sich überlappende Bretter hindurchgeführt werden.<br />

Befestigung der Bodenbretter sichtbar<br />

• Brettbreite 120 mm - eine Befestigung ausreichend (Abb. D12.2)<br />

• Brettbreite > 120 mm - zwei Befestigungen, beidseitig<br />

Befestigung der Bodenbretter verdeckt<br />

• Brettbreite 120 mm - eine Befestigung ausreichend<br />

• Brettbreite > 120 mm - zwei Befestigungen, wechselseitig versetzt<br />

(Abb. D12.3)<br />

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Abb. D12.3 Boden-Leisten-Schalung mit verdeckter Befestigung<br />

der Bodenbretter (> 120 mm) in Längsrichtung im Wechsel versetzt. Der<br />

Mindestabstand bei Nägeln beträgt 15 mm, bei Schrauben 20 mm.<br />

Leisten-Deckel-Schalung<br />

Leisten können auch als „Boden“ angeordnet werden. Die Fuge zwischen<br />

den Deckbrettern sollte mindestens 10 mm breit sein. Bei<br />

beschichteten Bretter sollte die Fugenbreite mindestens gleich der Dicke<br />

der Deckbretter ausgeführt werden. Dies ermöglicht den Wartungsanstrich.<br />

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Abb. D12.4 Leisten-Deckel-Schalung mit sichtbarer Befestigung bei<br />

Brettbreiten > 80 mm. Der Mindestabstand bei Schrauben beträgt<br />

20 mm.<br />

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