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Kurt Ostwald - Gurran

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Meine Oma war im „Deutschen Dorf“ bekannt als “rote<br />

Marie“ bekannt. Sie war Mitglied der Kommunistischen Partei<br />

Deutschlands KPD und in der „Roten Hilfe“ als Sanitäterin<br />

tätig. Bei Aufmärschen von Parteien, vor allem der Nazis, der<br />

SPD oder der KPD fanden immer Straßen- und Saalschlachten<br />

statt. Und so blieb es nicht aus, dass es bei den von ihr<br />

betreuten KPD-Anhängern immer zu Blessuren und starken<br />

Beulen kam. Oma verarztete sie alle und gab nicht nur<br />

tröstende Worte. Meist bekam auch jeder, der behandelt wurde,<br />

außerdem eine Stulle oder Suppe zur Stärkung. Meine Oma<br />

war eine hilfsbereite und gutmütige Frau. Mein Großvater<br />

dagegen hielt sich aus allem raus.<br />

Die Jahre 1930 bis 1933 bis zur Machtübernahme durch Hitler<br />

waren politisch sehr unruhige Jahre und durch Arbeitslosigkeit<br />

geprägt. Durch die Sanitätertätigkeit meiner Oma lernte<br />

ich einige Funktionäre der Brandenburger KPD persönlich<br />

kennen. Später sollten einige von ihnen auch wichtige Funktionen<br />

in der Aufbauphase nach dem Krieg und in den jungen<br />

Jahren der DDR bekleiden. So unter anderen Max Herm<br />

(1. Bürgermeister der Stadt Brandenburg nach 1945), Robert<br />

Fremde (in der Aufbauzeit nach 1945 Personalleiter des Stahl-<br />

und Walzwerkes Brandenburg), Rudi Märksch (Angestellter<br />

der Stadtverwaltung) und „Schiefkopf“ Hamann (Personalleiter<br />

der Thälmannwerft nach 1945).<br />

Sozialer Abstieg<br />

Die ersten Schuljahre bis 1934 verliefen ohne erwähnenswerte<br />

Ereignisse. Erwähnenswert aus dieser Zeit sind jedoch unsere<br />

familiären Veränderungen.<br />

In einer Märznacht im Jahr 1932 wurde ich durch ein Streitgespräch<br />

meiner Eltern wach. Mein Vater packte einige Sache<br />

in einen Karton, nahm meinen jüngeren Bruder Gerd bei der<br />

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