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mag, ein Krieg hat auch seine lustigen Seiten und nicht nur<br />
Tot und Verderben.<br />
Das Schicksal meint es gut mit mir<br />
In Afrika war es noch ernster geworden. Rommel war inzwischen<br />
von Hitler abgelöst worden, und der neue General machte es<br />
auch nicht besser. Ohne ausreichenden Nachschub kann kein<br />
Heer Siege vollbringen. Das Afrika-Korps zog sich immer mehr<br />
Richtung Tunesien zurück. Nach Löschen der Ladung im Hafen<br />
von Bastia ging es nach zwei Tagen zurück nach Liverno. Die<br />
Zufälle des Lebens sind wunderlich und manchmal mit nichts<br />
zu erklären. Wir hatten Freiwache, und ich fuhr mit meiner<br />
Mannschaft mit dem Vorortzug nach Pisa, die wunderschöne<br />
Stadt in der Toscana. Wir erlebten einen Fliegeralarm, aber<br />
keinen Angriff von Flugzeugen. Nach einer Stunde war wieder<br />
Ruhe eingekehrt. Wir verlebten noch einen feuchtfröhlichen<br />
Tag. Nach der Rückkehr zum Hafen Livorno sahen wir die<br />
Verwüstungen im Hafen und in der Stadt. Ein Schiff war versenkt<br />
worden, einige Schiffe teils schwer, teils leicht beschädigt.<br />
Auch an unserem Schiff war die vordere Backbordseite aufgerissen.<br />
Es gab einige Tote und Verletzte. Das Schicksal hatte<br />
es mit mir gut gemeint. Was wäre gewesen, wenn ich keine<br />
Freiwache gehabt hätte? Die Frage bohrte noch lange in mir.<br />
Gefangennahme<br />
Es war der 10. Oktober 1943, als ich die „Argentina“ betrat.<br />
Ich weiß dieses Datum so genau, weil es nur wenige Tage vor<br />
meiner Gefangennahme durch die Engländer war.<br />
Ich hatte keine Freude beim Antritt meiner neuen Dienstaufgabe.<br />
Die „Argentina“ war ein kleines 3600 BRT großes italienisches<br />
Schiff. Die Seeleute waren aus der Region, und wir<br />
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