Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
quadratisch angeordnet. Für uns 150 Mann war ein mit<br />
Doppelzaun abgezäuntes Gelände borgesehen. Wir hatten<br />
einen Sportplatz, einen Einkaufsshop und, was ich als das<br />
Beste empfand, voll klimatisierte Baracken.<br />
An dieser Militärstadt schloss sich war ein Truppenübungsplatz<br />
an. Er sollte dem Hörensagen nach fünfzig Quadratkilometer<br />
groß sein.<br />
Aprikosen- und Pfirsichernte<br />
In den ersten zwei Monaten war ich zur Aprikosen- und<br />
Pfirsichernte eingeteilt. Diese Arbeit machte mir sehr viel Spaß,<br />
da die vom Baum gepflückten Früchte am besten schmecken.<br />
Doch nach einiger Zeit wollte ich keine mehr sehen. Ich hatte<br />
mich übergegessen. Außerdem wurde ich davon stark hartleibig.<br />
In diesen riesigen Plantagen wurde die Arbeit von Wanderarbeitern<br />
ausgeführt, die aus vielen Staaten der USA kamen.<br />
Diese Wanderarbeiter führten nach meiner Auffassung eine<br />
Art Zigeunerleben. Ihr Zuhause war ein PKW mit Wohnwagen.<br />
Mit Kind und Kegel zogen sie von Staat zu Staat, dorthin, wo<br />
gerade Saisonarbeit angeboten wurde, ob Baumwolle-,<br />
Gemüse- oder Obsternte. Sie fühlten sich als freie Bürger,<br />
waren immer fröhlich. Ich dagegen war bei dieser Akkordarbeit<br />
nach Feierabend fix und alle. Unsere Gruppe, wir waren<br />
fünfzehn Mann, schaffte selten die geforderte Norm, und so<br />
wurden wir von der Erntearbeit abgezogen. Einige Zeit des<br />
Nichtstuns tat mir ganz gut.<br />
Ich beschäftigte mich mit Tätigkeiten, die mich früher entweder<br />
nicht interessierten oder von denen ich keine Ahnung hatte. So<br />
spielte ich Fuß- und Handball, lernte Kartenspiele von Rommè,<br />
Doppelkopf bis Skat. Ich nahm mir vor, auch an einem Lehr-<br />
118