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Kurt Ostwald - Gurran

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der Stadt versicherten uns, dass keine feindlichen Handlungen<br />

gegen uns durchgeführt werden würden. Am vierten Tag sahen<br />

wir auf der Bergstraße deutsche Panzer, und somit war die<br />

Sache friedlich verlaufen.<br />

Dieser Tag wurde gefeiert und auch gleich noch meine Abschied<br />

von meinen Kameraden und der „Cagliari“. Ich war auf ein<br />

anderes Schiff abkommandiert worden. In diesen sechs Monaten<br />

war unsere Schiffsbesatzung eine großartige Gemeinschaft geworden,<br />

wie sie sich nur durch längeres Zusammenleben und<br />

in Gefahrensituationen bilden können. Mit meiner Geschützbesatzung<br />

wurden Adressen ausgetauscht. Wir schworen, uns<br />

nach dem Krieg wieder zu sehen. Tatsächlich wurden meine<br />

Frau und ich 1992, nach 49 Jahren, und noch einmal 1994 von<br />

meinem Freund Günter Hoffmann nach Saarbrücken eingeladen.<br />

Ärger und Freude im Heimaturlaub<br />

Als ich mich in der Dienststelle Neapel gemeldet hatte, war<br />

ich freudig erstaunt, denn ich bekam Heimaturlaub. Mit großen<br />

Erwartungen fuhr ich nach Hause. Die Fahrt dauerte 32 Stunden<br />

und wurde teilweise durch Fliegeralarm unterbrochen. Ich<br />

tröstete mich mit den schönen, sonnigen Augusttagen, die nur<br />

hin und wieder durch einige Gewitter gestört wurden.<br />

Familiär gab es gleich wieder Ärger, als ich zu meiner „lieben<br />

Mama“ ging, um die mitgebrachten Geschenke für meine<br />

Geschwister abzuliefern. Es kam der „liebe Alfred“ dazu. Mein<br />

kleiner Koffer war offen, und er sah einige Päckchen mit Tabakwaren<br />

darin liegen und sagte: „Na, Großer, haste nicht eine<br />

Schachtel für mich übrig?“ Ich war durch die lange Bahnfahrt<br />

übermüdet und durch die schlechten Waschmöglichkeiten<br />

etwas vergammelt und entsprechend gereizt. Ich sagte ihm:<br />

„Sieh mal meine Hände und Fingernägel an, ich gebe dir noch<br />

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