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Verhältnis. Wir dachten an meinen Schwiegervater, der noch<br />
in französischer Gefangenschaft war.<br />
Wir hatten das Glück, ein eigenes Zimmer zu bekommen. Der<br />
Nachbar meiner zukünftigen Schwiegermutter, Herr Thiele, war<br />
Witwer und hatte eine Drei-Zimmer-Wohnung. Ein Zimmer<br />
davon hatte einen separaten Eingang vom Flur aus. Das wurde<br />
unser Zimmer.<br />
Die Hochzeitsnacht verbrachten wir in unserem Zimmer. Wir<br />
liebten uns, schmiedeten Pläne für die Zukunft. Wir hatten<br />
beide Arbeit und blickten voller Zuversicht voraus.<br />
Die Tage danach sahen schon etwas anders aus. Der Alltag<br />
hatte uns wieder. Es ging auf die Weihnachtsfeiertage zu, und<br />
die sollten besinnliche Tage werden. Außer den Lebensmittelkarten<br />
gab es zum Fest Sonderzuteilungen, außerdem tauschte<br />
ich den Anzugsstoff von Inges Chefin gegen Naturalien ein.<br />
Der Enthusiasmus von Inge, ihre Fröhlichkeit, ihre Fähigkeit,<br />
aus dem Bisschen, das wir hatten, ein gutes Weichnachtsfest mit<br />
einem ausgezeichneten Festessen zu gestalten, überwältigten<br />
mich.<br />
Ich habe ein Juwel gefunden, und es hat sich gelohnt, um es<br />
zu kämpfen. Mein Anteil an unserer Ehe wird sein, ihr ein guter<br />
Ehemann und guter Vater unserer Kinder zu werden. Den<br />
Querelen von Mama und Schwester werde ich ohne Wenn und<br />
Aber widerstehen.<br />
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