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Post. Ich erhielt wieder einen Brief von Inge Arnswald. Es war<br />
ein trauriger Brief, aber auch mit einigen hoffnungsvollen<br />
Zeilen, die meine Gedanken anregten. Die traurige Nachricht<br />
war, dass mein Großvater gestorben war. Oma lebte jetzt mit<br />
Tante Hilde zusammen. Inges Freundin Melitta, mit der<br />
gemeinsam sie beim Reichsarbeitsdienst war, war bei<br />
dem schweren Bomben angriff am 20. April 45 ums Leben<br />
gekommen. Brandenburg war stark zerstört, aber die lieben<br />
Zeilen von Inge Arnswald gaben mir große Hoffnung auf eine<br />
Zukunft zu zweit.<br />
Aufbruch Richtung Europa<br />
Am 5. Februar 1946 war ich wieder zurück in Papago Park.<br />
Zu meiner großen Überraschung wurde ich neu eingekleidet<br />
und gegen Tetanus sowie Paratyphus geimpft. Außerdem<br />
konnte ich im Shop einkaufen. Es ging nach Hause. Am 19.<br />
Februar 1946 ging es mit der Bahn nach Kalifornien, nach San<br />
Francisco.<br />
Am 21. Februar trafen wir in San Francisco ein und wurden<br />
gleich weiter zum Hafen Oakland und um 17 Uhr an Bord auf<br />
der „DS Cap Douglas“ gebracht. Es war ein Schiff der Lyberti-<br />
Klasse, die in 100 Tagen zusammengeschweißt worden war.<br />
Die Meinung der Amis war, dass dieser Typ ein „Seelenverkäufer“<br />
ist, also kein sicheres Schiff, dem man eine große<br />
Fahrt über den Atlantik zutrauen konnte. Dieser Überzeugung<br />
war ich nicht, denn es brachte uns heil nach England. Bei<br />
ruhiger See auf dem Pazifiks ging es entlang der Küste bis<br />
zum Panama-Kanal. Der Dampfer hatte nicht viel drauf, die<br />
Fahrt dauerte 12 Tage.<br />
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