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Lehrbeginn und Radsport<br />
Am 1. April 1938 trat ich, gemeinsam mit meinem Freund<br />
Heiner, meine Lehre als Metallformer in der Elisabethhütte<br />
der Firma Wiederholz an. Im ersten Lehrjahr hatten wir einen<br />
alten, grummeligen Lehrgesellen, der uns ganz schön auf Trab<br />
brachte, betreffs Sauberkeit und Ordnung am Arbeitsplatz.<br />
Aber er war ein guter Lehrgeselle, der uns viel beibrachte. Die<br />
Arbeit eines Formers war eine körperlich schwere Arbeit, und<br />
als Lehrling verdiente ich für diese Knüppelei gerade einmal<br />
5,- RM in der Woche. Von den alten Formern und Hilfsarbeitern<br />
bekamen Heiner und ich Spitznamen verpasst. Heiner wurde<br />
auf Grund seiner wulstigen Lippen Negus gerufen. Mich riefen<br />
sie immer Tommi. Weshalb, ist mir ein ewiges Rätsel geblieben.<br />
Mit Beginn der Lehre wurden wir auch verpflichtet,<br />
der damaligen Gewerkschaft „Arbeitsfront“ und der Hitlerjugend<br />
beizutreten. Für den Eintritt in die Hitlerjugend gab es<br />
für uns keine politischen Motive. Aber für unsere sportlichen<br />
Ambitionen beim Radsport sollte uns das Vorteile bringen.<br />
Heiner und ich hatten uns entschlossen, in der Freizeit aktiv<br />
Radsport zu betreiben. Wir traten dem Sportverein Havel 08<br />
bei, der seinen Sitz in der Brielower Landstraße hatte. Dieser<br />
Sportverein war die Hochburg des Radsportes in Brandenburg.<br />
Die Stadt hatte einige Größen des deutschen Radsportes<br />
hervorgebracht. Einer der Radsportgrößen der Stadt wohnte<br />
sogar in meiner Straße. Er hieß Richard Drange und war in<br />
den Brennabor-Werken als Kontrolleur beschäftigt. Er war<br />
ein sogenannter Halbprofi. Die Brennabor-Werke stellten ihm<br />
die Räder zur Verfügung, und er konnte auch während der<br />
Arbeitszeit trainieren. Er war unser Idol und wohl auch der<br />
Auslöser für unser großes Interesse am Radsport.<br />
Wenn an Sonntagen Radrennen in der Stadt ausgetragen<br />
wurden, kamen Rennfahrer aus den verschiedensten Städten<br />
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