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Mensch, in der alle Schattierungen noch eine Einheit bildeten,<br />
Landsleute aus allen Gauen unserer Heimat, einschließlich<br />
der Österreicher, der Auslandsdeutschen, der sogenannten<br />
Beutegermanen, die als Soldat zu dienen gezwungen worden<br />
waren. Die sogenannten „Freien“, die sich zusammengefunden<br />
hatten, waren nur eine kleine Zahl Abtrünniger. Wir<br />
wurden in 2-Mann-Zelten untergebracht und einmal am Tag<br />
mit Kost aus Büchsen abgefüttert.<br />
Algier, Lager 210<br />
Am 25. Oktober ging es ab nach Algier Lager 210. Es war ein<br />
großes Lager mit einigen 80 Personen fassenden Zelten. Wir<br />
von unserem Dampfer waren noch immer zusammen. Die<br />
erste Maßnahme, die wir über uns ergehen lassen mussten,<br />
war die Entlausung. Wir mussten alle Bekleidungsstücke bis<br />
auf die nackte Haus ausziehen, die Bekleidung in einen netzartigen<br />
Sack werfen, die anschließend durch die Entlausungsmaschine<br />
musste. In dieser Zeit wurden wir von einem Ärzteteam<br />
auf Ungeziefer untersucht. Die Kopf- und Schamhaare<br />
sowie die Haare in den Achselhöhlen wurden mit einem<br />
Pulver bestäubt.<br />
Nun begann das eintönige Lagerleben, und eine Latrinenparole<br />
jagte die andere. Jeder versuchte,, durch positive Nachrichten,<br />
die meist Wunschgedanken waren, die Stimmung unter den<br />
Gefangenen zu verbessern. Eines Morgens beim Zählappell<br />
wurde mein Name aufgerufen, und ich stellte mich zu einigen<br />
anderen Gefangenen, die vor mir aus dem Glied raus getreten<br />
waren. Mir war nicht wohl bei dieser Sache, denn ich war der<br />
einzige von unserem Schiff. Aber meine Sorgen waren unbegründet.<br />
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