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Kurt Ostwald - Gurran

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noch nicht einige, ob man uns im Krieg weiter unterstützen<br />

wollte oder kapitulieren sollten. Wir gingen auf unser Schiff<br />

zurück und dampften ab nach Triest. Irgendetwas lag in der<br />

Luft. Die Menschen in Triest waren nicht mehr so freundlich,<br />

einige sahen uns hasserfüllt an und es kam der Tag, an dem<br />

wir Landgangverbot bekamen. Über Funk erhielten wir die<br />

Nachricht, dass Mussolini, der faschistische Busenfreund Hitlers,<br />

gestürzt, gefangen und nach Kroatien auf eine Bergfestung<br />

gebracht worden war.<br />

In kritischer Lage, Abschied von der „Cagliari“<br />

Die Lage war für uns kritisch, denn mit uns lagen nur noch<br />

zwei weitere Dampfer mit zirka 60 Mariners im Hafen. Die<br />

Lage war deshalb für uns unangenehm, weil am Hafeneingang<br />

eine Batterie Kanonen stationiert war. Diese Batterie bestand<br />

aus sechs Kanonen und einer Belegschaft ca. 60 Soldaten, wie<br />

wir vermuteten. Ein Oberbootsmann vom einem der anderen<br />

Schiff übernahm das Kommando, und im Morgengrauen wurde<br />

der Stützpunkt eingenommen. Die Italiener waren überrascht,<br />

denn sie schliefen noch, und die zwei Posten sahen<br />

nicht zum Hafen, sondern in Richtung Meer. Außerdem war<br />

der Weg zum Eingang zur Batterie mit Stückgut belegt, das uns<br />

als Deckung diente. Es waren nicht mehr Soldaten auf dem<br />

Stützpunkt als von angenommen. Sie wurden zu je einem Drittel<br />

auf unseren drei Schiffen gefangen gehalten. Sie dienten zu<br />

unserer Sicherheit und als Schutz vor einem Angriff. Strategisch<br />

war unsere Lage nicht aussichtslos, denn die Autostraße<br />

längs des Hafens lag ca. 10 Meter höher als das Hafengebiet,<br />

und die sechs Geschütze waren von uns Richtung Stadt gedreht<br />

worden und konnten auch das einzige Hafentor unter<br />

Beschuss nehmen. Italienisches Militär war nicht in der Stadt<br />

stationiert, und so sahen wir der Sache mit Zuversicht entgegen.<br />

Die politische und militärische Situation war so unübersichtlich,<br />

dass keine Seite wusste, was eigentlich Sache war. Abordnungen<br />

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