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Kurt Ostwald - Gurran

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mich sogar. Nach dem Abspulen der Beileidsworte übergab<br />

ich Muter Lotsch Parfüm und Seife als ihre Geschenke. Für<br />

Vater Lotsch hatte ich Tabak mitgebracht. Es war dennoch ein<br />

bedrückender Besuch für mich, denn ich hatte das Gefühl,<br />

dass Muter Lotsch mich ständig mit Blicken ansah, die ich<br />

nicht deuten konnte. Mir war elend zumute, und ihre Blicke<br />

gingen mir lange Zeit nicht aus dem Kopf.<br />

Die folgenden Tage waren ausgefüllt mit der Suche nach Unterhaltung<br />

und mit Treffen mit Kameraden und Bekannten. Einen<br />

Marinekameraden zu treffen war schwierig, denn ich hatte auf<br />

dem Wehrmachtsamt gehört,<br />

dass außer mir nur noch einer<br />

in Brandenburg auf Urlaub<br />

war. Ich war etwas enttäuscht,<br />

denn so konnte ich<br />

nicht mit mehreren Marinekameraden<br />

die Sau rauslassen.<br />

Mit einer Marineuniform<br />

in einer Garnisonsstadt wie<br />

Brandenburg, die voll von<br />

Grauröcken war, waren wir<br />

als Marinesoldaten schon<br />

etwas Besonderes. Und die<br />

Aufmerksamkeit, die ich mit<br />

meiner Uniform bekam,<br />

machte mich stolz und auch<br />

ein wenig eingebildet.<br />

Im Fronturlaub<br />

So trödelten die Urlaubstage<br />

dahin, bis ich eine Freundin<br />

von Inge Arnswald traf. Wir gingen, wie es in der damaligen<br />

Zeit üblich war, ins Kino und hielten Händchen. Mehr war da<br />

nicht, denn sie war nicht mein Typ. Während eines Treffens,<br />

erzählte sie mir, das Inge ihr Pflichtjahr in Trechwitz ableisten<br />

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