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Ich konnte mir eine Krankschreibung nicht erlauben, da ich<br />
in dieser Zeit meine Gesellenprüfung machen musste. Meine<br />
Prüfungen waren gut gelaufen, aber meine Wunde war stark<br />
vereitert. Als ich dann zum Arzt ging, erhielt ich eine mächtige<br />
Standpauke.<br />
Sportliche Erfolge<br />
Der Russlandfeldzug hatte begonnen, aber das Leben ging<br />
immer noch seinen gewohnten Gang. Im August wurden trotz<br />
des Krieges wieder „Sommerspiele der Jugend und Studenten“<br />
durchgeführt, diesmal in Breslau. Die Bombenangriffe der<br />
Engländer und Amerikaner führten schon bis Berlin. Deshalb<br />
war Breslau der sicherere Ort. Die Ausscheidungsrennen<br />
hatten wir wieder bestanden und waren somit delegiert. Und<br />
diesmal lief es für uns etwas besser. Beim 80-Kilometer-<br />
Straßenrennen belegten wir im 6er-Mannschaftsfahren den<br />
dritten Platz. Heiner holte auf der Bahn beim Verfolgungsrennen<br />
sogar den zweiten Platz. Es war noch mal eine Woche lang, ein<br />
tolles Erlebnis. Tage der Freundschaft und des Vergessens, dass<br />
Krieg war.<br />
Als wir zurückfuhren, sahen wir nur noch Militärtransporte.<br />
Und als ich zu Hause ankam, erlebte ich die freudige Überraschung,<br />
dass mein Dienst in der Marine am 1. September<br />
in Brake an der Weser beginnt. Hinter mir lagen die Tage der<br />
ärztlichen Untersuchungen und Prüfungen, und die Vorbereitungen<br />
zur Abreise wurden getroffen.<br />
Einberufen<br />
Am Abend der Abreise, es ging um 23.00 Uhr los, verabschiedete<br />
ich mich bei Oma, Tante und Heiners Familie. Mit<br />
großer Erwartung und Freude, aber ohne Schamgefühl, so<br />
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