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würde. Ich beschloss, Inges Mutter zu besuchen. Ihr Vater war<br />
an der Front, ansonsten hätte mir wohl der Mut zu dem Besuch<br />
gefehlt. Frau Arnswald erzählte mir, dass Inge bei einem<br />
Bauern in Trechwitz sei und ich sie doch mal besuchen solle,<br />
denn sie würde sich sehr darüber freuen. Mein eigenes Rennrad<br />
hatte ich gut verpackt und ich wollte es nicht auspacken.<br />
So teilte ich Frau Arnswald mein Bedauern darüber mit, dass<br />
ich kein Rad hätte, worauf sie mir prompt ihr Fahrrad anbot.<br />
Also sprang ich aufs Rad<br />
und fuhr zu Inge. Als ich<br />
bei ihr ankam, war sie total<br />
überrascht. Die Bäuerin, Frau<br />
Brüggemann, war eine nette<br />
und freundliche Frau. Als<br />
sie mich sah, sagte sie zu<br />
Inge: “Na, du hast mir ja<br />
noch gar nichts von deinem<br />
Freund erzählt.“ Inge machte<br />
das verlegen, und ich war<br />
verdattert. Ich wurde zum<br />
Abendbrot eingeladen, und<br />
wir tauschten Erinnerungen.<br />
Dabei klärten wir Frau Brüggemann<br />
freundlich über Inge<br />
und unser Kennenlernen und<br />
Verhältnis zueinander auf. Da<br />
Inge Arnswald mit Dieter Brüggemann<br />
es schon Dunkel war, als ich<br />
aufbrechen wollte, lud mich<br />
Frau Brüggemann ein, zu übernachten. Inges Kammer war<br />
ohnehin leer, denn sie schlief bei der Bäuerin im Schlafzimmer,<br />
wenn deren Ehemann nicht da war. Diese Begegnung mit<br />
Inge war im August 1942. Inge war 16 Jahre und ich 19 Jahre<br />
alt, und unsere Begegnung verlief freundschaftlich.<br />
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