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Blackfoot, Idaho<br />
Der Tag der Verlegung kam schneller als gedacht. Meine<br />
Abkommandierung erfolgte am 26. September 1945 nach<br />
Blackfoot, Idaho. Blackfoot liegt am Highway 15 zwischen<br />
Pocatello und Idaho Falls.<br />
Idaho ist Kartoffel- und Rübenland, und unsere Aufgabe<br />
wurde es, diese aus der Erde zu holen. Untergebracht waren<br />
wir in einer heißluftbeheizten Landwirtschaftshalle. Die<br />
Ernte erfolgte meist mit Körperkraft, die Kartoffeln zwar<br />
auch maschinell, die Rüben jedoch nur manuell. Es war, Gott<br />
sei Dank, nur eine kurze Zeit, die zudem betreffs der Freizeit<br />
auch ihr Gutes hatte. Um die Halle herum war in drei Meter<br />
Abstand ein nur 50 Zentimeter hoher Stacheldrahtzaun<br />
gezogen, als Zeichen einer „Verbotenen Zone“. Nicht für uns,<br />
sondern für die Bevölkerung. Ich benutzte, wie ein großer Teil<br />
meiner Kameraden, die Gelegenheit, abends in der Dunkelheit<br />
Stadtbesichtigungen zu machen. Die Menschen beachteten<br />
uns nicht so besonders, sie waren es gewöhnt, denn zur Saison<br />
waren des Öfteren Kriegsgefangene hier.<br />
Weiter nach Camp Bukey<br />
Am 5. November 1945 waren wir wieder in Papago Park.<br />
Anschließend ging es am 17. November gleich ins Camp<br />
Bakey ca. 30 Kilometer von Phönix zur Baumwollernte. Camp<br />
Bakey war ein kleines Zeltlager für uns 15 Mann und 3 Posten. Es<br />
lag am Rande eines Feldweges. Hinter unserem Lager befand<br />
sich ein riesiges Weideland. Um das Lager herum war wie in<br />
Idaho ein bisschen Stacheldrahtzaun. In der Nähe standen<br />
zwei kleine Zelte, in denen Mexikaner campierten, die dort<br />
ihre große Schafherde hüteten. Es war eine idyllische Zeit.<br />
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