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Ich hatte Sorge, dass sie die Kettenhunde, so nannten wir die<br />
Militärpolizei, aufgreifen würde, die auf uns Marinesoldaten<br />
nicht gut zu sprechen waren. Aber meine Sorge sollte unbegründet<br />
sein, denn die beiden hatten ein italienisches Militärauto<br />
angehalten und wurden bis Rom mitgenommen. Die<br />
Italiener waren für uns Mariner gute Kameraden und immer<br />
sehr hilfsbereit. In Rom gingen die beiden in die Kommandantur,<br />
schilderten die Lage und bekamen neue Papier für die Weiterfahrt<br />
nach Triest.<br />
Ich für meinen Teil, der von all dem nichts ahnte, musste mich<br />
ohne die beiden an Bord melden. Der Flakleiter Gelber, ein<br />
gemütlicher Endvierziger aus Thüringen, nahm es nicht so tragisch,<br />
denn wir hatten noch einen Tag Zeit bis zum Auslaufen. Am<br />
nächsten Tag, zwei Stunden vor dem Auslaufen, kamen die<br />
beiden dann auch an Bord und wurden mir großen Hallo<br />
empfangen. Ich war glücklich,<br />
denn ich hatte nun auch<br />
keine Bestrafung zu fürchten.<br />
Monate auf dem Mittelmeer<br />
Die „Cagliaris“, so hieß unser<br />
Frachter, war ein alter Schlickenrutscher.<br />
Er hatte seine Jahre<br />
auf dem Buckel und Rost angesetzt.<br />
Wir waren zwölf Mann<br />
Flakbesatzung und mit dem<br />
Kapitän noch zwölf Matrosen.<br />
Es war ein gemischtes Volk aus<br />
Kroaten, Slowenier, Griechen,<br />
Italienern und Deutschen.<br />
Mittlerweile hatte ich mich damit<br />
abgefunden, trotz meiner<br />
78<br />
Mit Besatzung der Nachbarflak<br />
(hinten Mitte)