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Die Fahrt ging weiter am Hafen von Piräus vorbei in die Inselgruppe<br />
der Kykladen nach Kreta, wohin wir den Nachschub<br />
bringen sollten. In diesem Gewirr der Inselgruppe<br />
waren wir vor U-Booten sicher, nicht aber vor Bomben- oder<br />
Torpedoflugzeugen vom Typ Beaufort oder Bristol-Blendheim.<br />
Unser Bestimmungshafen war Heraklion (Iraklio) im Nordosten<br />
der Insel Kreta. Dort hatten wir drei Tage Aufenthalt,<br />
bis die Ladung gelöscht und wir neue Fracht für Piräus übernahmen.<br />
Diese Tage waren ausgefüllt mit Training an der<br />
Waffe, Flugzeugerkennungsdienst und Landgängen. Meine<br />
Kameraden und ich erkundeten die Umgebung und lernten<br />
Land und Leute kennen. Vor allem die Bergbauern waren<br />
sehr gastfreundliche Menschen, so dass wir Einladungen zu<br />
einem kleinen Umtrunk und Imbiss nicht ausschlagen konnten.<br />
Es waren arme Bauern mit ihren paar Ziegen oder einer Kuh<br />
im Stall. Die Verständigung erfolgte, da keiner von uns<br />
Griechisch konnte, mit Handgesten und Zeichnen im Sand.<br />
Wir wurden vor Partisanen gewarnt, aber ich habe während<br />
meiner Fahrten auf Kreta und in Griechenland nichts von<br />
Partisanen bemerkt.<br />
Seemänner helfen einander<br />
Bis Ende Juli bin ich mehrfach von Triest oder anderen Häfen der<br />
Levante entlang der Küste gefahren. Wir brachten Nachschub an<br />
Lebensmitteln, Munition, Ersatzteilen für Panzer und anderes<br />
Kriegsmaterial nach Kreta und Griechenland. Auf der Rückreise<br />
beförderten wir Wolfram oder Bauxit-Erze aus Griechenland<br />
oder Kroatien nach Triest, die von dort per Bahn nach<br />
Deutschland weitergingen. Alle Fahrten in der Adria und<br />
Ägäis zu beschreiben wäre zu langatmig, und so will ich mich<br />
auf die Höhepunkte beschränken.<br />
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