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© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />

Also habe ich es getan! Ich habe sie geküßt ohne jede Demut, habe<br />

sie berührt wie mit Schwertern! Ich habe sie gefickt ohne jede<br />

Dankbarkeit, habe sie gekostet wie zum Richterspruch!<br />

zauderts<br />

über den totengesang hinaus,<br />

der mirs erschließen will:<br />

das geschändete, das spiel<br />

zauderts<br />

daß ichs hören kann, wissen,<br />

wer dies element hat spalten<br />

sollen<br />

o steiget auf<br />

ihr geschändeten, steiget<br />

ohne zaudern ins himmlische<br />

o steiget auf<br />

so ichs enden will, steiget<br />

Es schmerzt, sogar in jenen Momenten, zu welchen ich lache, tut es<br />

das, irgendwo in der Brust, von der man sagt, daß man die Seele<br />

spüren könne in ihr, irgendwo dort, an irgendeiner Stelle tut es<br />

weh, wenn ich glücklich bin, wenn ich im Hamlet lese, wenn ich<br />

spreche über allenfalls große und großartige Themen, oder wenn ich<br />

schweige. Vielleicht hat es dort schon immer weh getan, ich<br />

erinnere mich nicht; aber vielleicht muß es dort auch einfach nur<br />

weh tun, damit ich nicht vergesse, daß ich lebe, damit ich zu<br />

atmen nicht vergesse, zu schlafen, zu essen oder zu trinken, damit<br />

ich mich nicht hinabstürze oder erdrossele nur deshalb, weil ich<br />

vergessen habe, daß ich lebe. Ist es das, warum es schmerzt? Ich<br />

weiß es nicht, ich weiß nur, daß es weh tut und daß ich lebe,<br />

solange es weh tut, geradeso wie ein Soldat, der verwundet<br />

zwischen den Frontlinien liegt, vielleicht bis zum Morgen, an dem<br />

er dann verblutet ist, oder bis in den Vormittag hinein, an dem<br />

die feindliche Artillerie ihr Trommelfeuer ein zweites Mal<br />

eröffnet, um ihn zu zerreißen, aufdaß er ganz gewiß nicht mehr<br />

spüre in der Brust, daß er lebt.<br />

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