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© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />

lachen Sie doch, hörte ich einen sagen, lachen Sie!...und-- Oh,<br />

habe ich dazwischengerufen genauso süffisant wie der zwölfjährige<br />

Mozart in jener Nacht um 4 Uhr 10, als er erwachte, sintemal ihm<br />

ein Engel erschienen war im Traum, oh, ich selbst lache nur noch<br />

aus Verlegenheit; nämlich in diesen Momenten lache ich, fuhr ich<br />

fort, während welcher ich mit einem Male mir wieder bewußt werde,<br />

daß wir sterben werden... - - Also ist der Haß, frug man mich,<br />

nachdem ich dagesessen war wie ein Soldat zum Ende der Schlacht,<br />

die einzige Möglichkeit, für die wir uns entscheiden können!? Wir<br />

entscheiden uns nicht für den Haß noch wählen wir ihn, habe ich<br />

geflüstert; aber wir haben ihn erkannt als das, was er ist. Was<br />

ist denn der, frug man mich sogleich (und vielleicht habe ich´s<br />

auch nur gedacht), was ist der Haß? Er ist ein Tröster, habe ich<br />

gelächelt; er ist endlich das, was uns selbst zumindest zu trösten<br />

versucht, weil Gott nicht mehr reagiert! - - Wir w-ü-r-d-e-n<br />

weinen, habe ich schließlich gesagt, aber weil der Schmerz zu groß<br />

ist für jene Art der Erlösung, welche dem Weinen inhärent zu sein<br />

dünkt, weinen wir nicht mehr, um statt dessen zu hassen... Denn<br />

für den Tod, fuhr ich fort zu erklären, sind wir nämlich nicht zu<br />

feig, wir sind nicht ausgerüstet worden für das Sterben, weshalb<br />

wir endlich hin und her geworfen werden wie ein Spielball in den<br />

Händen eines Kindes, welches sich nicht zu entscheiden weiß<br />

zwischen der Appetenz und jener Angst! Verstehen Sie? - - Aber auf<br />

den Friedhöfen, habe ich schließlich begonnen, auf den Friedhöfen<br />

zwischen den Gassen sammeln wir unsere Toten...und fühlen uns<br />

endlich...fühlen uns zu Hause... Auf den Friedhöfen, fuhr ich<br />

fort, zwischen den Gassen riechen wir den Tod; dort f-ü-h-l-e-n<br />

wir ihn, und wir fürchten ihn, obschon wir nur noch für jene<br />

skurrile Art von Hoffnung leben, die uns zu träumen täuscht...<br />

Aber auf den Friedhöfen zwischen den Gassen wissen wir endlich,<br />

habe ich gerufen, wissen wir ganz genau, daß wir nicht träumen!<br />

hörst du das,<br />

daß nämlich i c h...<br />

nun nicht mal weiß -<br />

warum das geschehen,<br />

nämlich d a s geschehen war?<br />

weißt du was,<br />

daß nämlich d u...<br />

nun gewiß nur du –<br />

mich befreitest,<br />

nämlich u n s!?!<br />

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