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© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />

Notwendigkeit... Eine lebenswichtige, sagte der zweite, eine<br />

lebenswichtige und damit logisch-stringente Notwendigkeit der<br />

Staatsräson! Ein defätistischer Staat ist das, lächelte ich, ein<br />

Defätist...und ein Defraudant zudem. Seien Sie still, wurde ich<br />

zornig angewiesen, seien Sie still! - - Sie werden schon wissen,<br />

meine Herren, erklärte ich, warum Sie das tun; aber Sie werden es<br />

dereinst nicht zu legitimieren vermögen. Nämlich die Wahrheit,<br />

fuhr ich fort, denn die Wahrheit ist endlich gut. Ja, lachen Sie,<br />

meine Herren, sagte ich, lachen Sie, aber die Wahrheit ist endlich<br />

nicht die Lüge oder der Wille eines Souveräns. Denn die Wahrheit<br />

tötet nicht, versuchte ich mich zu erklären, sie tötet nicht, und<br />

sie ist auch nicht zu verbieten oder zu verhindern! Wir sagen<br />

Ihnen schon, was die Wahrheit ist, hörte ich fünf zynische<br />

Stimmen. Nein, lachte ich wie ein sorgloses Bübchen, nein, Sie<br />

können mir ja noch nicht einmal Ihre Wahrheit sagen.<br />

Darüber werde ich schweigen wollen, habe ich gesagt, darüber werde<br />

ich schweigen. Sie wissen aber, mein Herr, hörte ich sogleich jene<br />

Stimmen, Sie wissen schon, daß wir Mittel haben...Medikamente,<br />

unterbrach ich, Medikamente meinen Sie wohl!...daß wir Mittel<br />

haben und Medikamente, Ihr Schweigen in fünfzehn Minuten zu<br />

brechen. Oh, ich weiß das, hub ich an, ich weiß das gut. Und Sie<br />

weigern sich dennoch!? wurde ich von jenen erstaunten Stimmen<br />

gefragt. Nun, meine Herren, begann ich zögernd, nun, vielleicht<br />

habe ich es nur versuchen wollen...es zumindest versuchen... Ein<br />

Bluff ist das, wurde ich gefragt vom vierten. Keineswegs, sagte<br />

ich, nur ein letzter Rest der eigenen Hoffnung. Oh, staunte der<br />

dritte, oh...na dann... Ist ja alles in Ordnung, begann der erste,<br />

in bester Ordnung... Sozusagen, fuhr der zweite fort. - - Also die<br />

Ordnung meinen Sie, und die ist Ihnen so wichtig!? frug ich diese<br />

fünf in dem ehrlichen Bestreben, das zu verstehen. Die Ordnung,<br />

begann der vierte, ist das oberste Gesetz...Im Staate Dänemarks,<br />

fuhr ich dazwischen, im Staate Dänemarks!...das oberste Gesetz<br />

heißt Ordnung! - - Aber ich selbst, begann ich schließlich,<br />

nachdem mein letzter Zwischenruf keine Wirkung gezeitigt hatte,<br />

ich selbst mag Ihre Gesetz wenig leiden. Wenig, frug der fünfte,<br />

wenig oder... Oder überhaupt nicht? setzte der zweite fort. Ist<br />

das jetzt noch von Bedeutung, frug ich. Es ist aus-schlag-ge-bend!<br />

jubelten der dritte und der vierte. Das verstehe ich jetzt aber<br />

nicht, entgegnete ich, ich verstehe das nicht. Mein lieber Freund,<br />

sagte der erste, Sie müssen wissen... Daß die Ordnung, setzte der<br />

vierte fort, die Ordnung, die wir meinen... Daß also diese<br />

Ordnung, sagte der zweite, so etwas wie eine gottgewollte<br />

Richtungsentscheidung ist, die wir zu interpretieren aufgetragen<br />

sind-- Nach eigenem Gutdünken, schrie ich dazwischen, nach eigenem<br />

Gutdünken! - - Ich sehe, begann der fünfte nach einer Pause von<br />

zwölf Minuten, während welcher mir selbst nicht zu rauchen erlaubt<br />

war, ich sehe...Und wir bedauern das, unterbrachen ihn die<br />

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