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© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />

entrüstet gerufen, spricht von der liebe geradeso wie ein krankes!<br />

- - das kranke, hat der staatsanwalt schließlich begonnen,<br />

verwechselt die liebe mit dem begehren. das kranke, habe ich<br />

sofort reagiert, kennt keine liebe, die ohne das begehren<br />

auskommt. das kranke will allein die erlösung, hat der<br />

staatsanwalt erklärt, und keinesfalls nur phantasieren! - - ob es<br />

weiß, was es tut, hat der staatsanwalt gefragt, ob es das weiß.<br />

jedenfalls weiß das kranke sehr gut, habe ich geantwortet, was es<br />

irgendwann wird tun müssen. was es endlich sagen will, hat der<br />

richter gefragt. das kranke wird wissen müssen, wie das ist, habe<br />

ich geflüstert. das kranke will die erlösung! hat der staatsanwalt<br />

insistiert. - - das kranke, habe ich schließlich begonnen, will<br />

von dem schönen kosten, um sich des schönen zu erinnern. das<br />

kranke wird sich gewiß ein einziges mal erinnern, hat der<br />

staatsanwalt entgegnet, und dann immer wieder kosten von dem<br />

schönen; das kranke ist unersättlich! das kranke soll sprechen!<br />

hat der richter gesagt. vielleicht ist es wahr..., habe ich<br />

geflüstert. und warum tut es das, hat der richter gefragt. weil<br />

sich das schöne verwandelt, hat der staatsanwalt an meiner statt<br />

geantwortet, weil das schöne älter wird und seine farbe wechselt!<br />

ja, habe ich wütend gerufen, ja, weil das schöne an irgendeinem<br />

tag alles schöne abgestoßen haben wird, werde ich selbst auch das<br />

nächste schöne verlangen! - - das kranke, hat der staatsanwalt<br />

begonnen, hat uns seine pleonexie offenbart. das kranke soll<br />

sprechen! hat der richter gesagt. das kranke soll sterben! hat der<br />

staatsanwalt dazwischengerufen. das kranke stirbt an jedem tag,<br />

habe ich sofort reagiert. - - das kranke, hat der staatsanwalt<br />

gesagt, versucht uns zu täuschen; denn das kranke weiß, daß es<br />

nicht unseres mitleids noch unserer freundschaft würdig ist! das<br />

ist vielleicht sogar richtig..., habe ich geflüstert. - - das<br />

kranke will uns also beweisen, frug der staatsanwalt, daß es<br />

lieben kann ohne zu begehren!? das kranke tut nichts anderes, habe<br />

ich gerufen, das kranke tut ja nichts anderes, als eine liebe<br />

auszuprobieren, die ohne jedes begehren passiert-- nun will uns<br />

das kranke responsabel machen, hat der staatsanwalt unterbrochen,<br />

will es das? das kranke soll sprechen! hat der richter gesagt. das<br />

kranke, habe ich geantwortet, ist ein gefangener in einer welt des<br />

kordsamtes, des leinens, des garns, des saffians, des<br />

verlours...es ist eine welt der stoffe, eine welt der<br />

schauspieler. das kranke soll sprechen! hat der richter gesagt.<br />

das kranke, hat der staatsanwalt gerufen, düpiert uns! - - das<br />

kranke soll sprechen! hat der richter gesagt. das kranke wird<br />

gehört, habe ich gesagt, aber das kranke wird nicht geheilt. das<br />

kranke leugnet das kranke! hat der staatsanwalt gejauchzt. das<br />

kranke soll sprechen, hat der richter wütend gerufen, andernfalls<br />

es uns es zu diagnostizieren zwingt! - - wie soll das kranke, habe<br />

ich schließlich begonnen, wie soll es das schöne beschreiben, wenn<br />

es kein dichter ist und kein bildhauer... das kranke, fuhr ich<br />

fort, kennt nur die sehnsucht, die wie der hunger ist oder<br />

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