10.01.2013 Aufrufe

PCSHK_R.pdf

PCSHK_R.pdf

PCSHK_R.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />

Sobald man vielleicht sagen wird über alles das, was ich<br />

geschrieben habe, daß es nicht zu verstehen sei, sollen Sie<br />

lächeln! Denn ich selbst werde auf den Grund der Seele getaucht<br />

sein, oder es zumindest versucht haben. Aber das sind ja Tiefen<br />

dort, wo ein Atmen nicht mehr möglich ist!<br />

Und der hatte es getan! Der war nach Hause gekommen an jenem<br />

Abend, war gewiß gelaufen den ganzen Weg zurück wie ein<br />

flüchtender General, und hatte dann noch nicht einmal...dann noch<br />

nicht einmal...noch nicht einmal...nicht einmal...einmal sie<br />

geküßt.<br />

Entwurf: HUNDERT HEKTOMETRISCHE TEXTE<br />

Was Liebe ist? Ich weiß es nicht! Was Verliebtheit ist? Es ist<br />

meine Art zu lieben!<br />

Ich hatte überlegt, den Tod in eine Plastiktasche zu räumen und<br />

endlich ebendiese Tasche irgendwohin zu tragen, um sie liegen zu<br />

lassen in einem Hinterhof vielleicht, oder überhaupt zu<br />

verstecken, und ich hatte es auch getan: ich hatte den Tod, oder<br />

vielmehr das, was zurückgeblieben war, in jene falbe Tragetasche<br />

von Plastik gesteckt, die – und ich weiß nicht warum – mich dafür<br />

unauffällig genug dünkte, nämlich diesen übriggebliebenen Teil<br />

darin irgendwohin zu tragen, wie man vielleicht einmal einige<br />

Kapseln Antidepressiva hastig aus der Rocktasche gezogen hatte im<br />

Supermarkt und endlich in eine ebensolche Tragetasche zwischen das<br />

Gemüse und das Fleisch hat fallen lassen geradeso, als wären´s<br />

drei, vier Münzen Restgeld, welches man in sein Portemonnaie zu<br />

stecken nicht in der Lage gewesen! - - Dieser Tod, oder vielmehr<br />

das, was tot war, war denn elf Tage oder länger – ich weiß auch<br />

das Ihnen nicht zu sagen – in meinem Zimmer gewesen, nämlich in<br />

meinem Alkoven war dieses Bündel Tod gelegen vielleicht wie ein<br />

Reisekoffer, der dorthin gebracht und in den dann doch nur zwei<br />

Oberhemden und ein Schlafanzug gepackt worden waren. Jedenfalls<br />

hatte ich selbst keine Reise geplant gehabt noch irgendwelche<br />

Gäste einquartiert; auch war ich während dieser elf oder mehr Tage<br />

nicht erstaunt darüber, daß jene Valise auf dem Bette lag und also<br />

einen zumindest leidlichen Schlaf bisweilen doch konterkarierte<br />

vielleicht wie eine Katze, die auf dem Kopfpolster zu liegen<br />

pflegt und die man davonzujagen sich nicht befleißigt, wiewohl man<br />

selbst an jedem Morgen aufwacht mit schmerzendem Rücken! Warum ich<br />

selbst also während dieser elf oder mehr Tage nicht agnosziert<br />

hatte, daß ein Tod, oder wenigstens etwas einem Tod Ähnliches,<br />

neben mir auf dem Bette zugegen gewesen war vielleicht auf die<br />

gleiche Weise, wie irgendwann einmal der Vater in einer Nacht, die<br />

78

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!