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© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />

Präputium des Buben kontrolliere auf irgendwelche drohenden<br />

Verwachsungen. ...<br />

Gott, habe ich zu sagen versucht, Gott ist nur deshalb nicht zu<br />

beschreiben, weil so etwas wie Gott über die bloße Imagination<br />

nicht hinauskommt... - - Was wir endlich tun können, ist nicht<br />

mehr, als uns über eine Art der Vorstellung ebendieser anderen<br />

Vorstellung zu approximieren, indem wir die Metaphysik<br />

diskutieren, vielleicht wie das die Kinder tun, welche noch nicht<br />

einmal die Nomenklatur definieren oder einen Unterschied! - - ABER<br />

ICH HASSE DAS, habe ich gerufen, ICH HASSE DAS...DAß WIR NÄMLICH<br />

GOTT DISKUTIEREN WOLLEN UND NICHTS WISSEN...nichts wissen<br />

von...von dem, das wir zu diskutieren uns erdreisten... ICH HASSE<br />

DAS!!! - - So ist Gott vielleicht die größte Lüge, von der wir<br />

wissen, habe ich geflüstert, die einzige wirkliche Lüge... Aber<br />

wollen wir denn, habe ich gefragt, wollen wir das Verlieren<br />

anerkennen nur deshalb, um zu sterben als einer, der behaupten<br />

kann, davon gewußt zu haben!? Oh, habe ich gelächelt, oh, wir<br />

brauchen das nicht tun! Nicht einmal der Zirkusclown wird sich<br />

seiner Verkleidung erinnern müssen, sintemal er sehr gut weiß,<br />

geschminkt zu sein und maskiert! - - Das ist kein Gott, habe ich<br />

begonnen, das ist keiner, der e-r-k-a-n-n-t w-e-r-d-e-n m-u-ß!!!<br />

- - Ich hasse das, habe ich abermals geflüstert (und vielleicht<br />

habe ich auch geweint dabei). Und vielleicht, habe ich endlich<br />

gesagt, vielleicht hasse ich nicht so sehr diesen metaphysischen<br />

Gott als ich uns selbst dafür hasse, daß wir schwach sind und<br />

unbeholfen wie ein Rudel sieben Tage alter Wolfsjungen... Daß<br />

nämlich wir selbst irgendeinen Gott geschaffen haben nur deshalb,<br />

um die Nacht nicht zu fürchten...die Nacht...in welcher die Mutter<br />

zerrissen wird vom Rudel und der Vater vielleicht über die Anhöhen<br />

hetzt mit zwölf anderen... "Sieh, Hektor, wie die Sonne sinkt<br />

herab, und schwarze Nacht auf ihren Spuren keucht", habe ich<br />

Shakespeare zitiert geradeso, als würde ich beten müssen, "und<br />

wenn die Sonn´ im Dunkel niederschwebt, erlischt der Tag, und<br />

Hektor hat gelebt." - - Ich selbst, habe ich schließlich zu<br />

flüstern begonnen, ich selbst fürchte diese Sonne... Weil ich<br />

nichts kenne, das ich nicht fürchte, habe ich geflüstert, fürchte<br />

ich auch die Sonne!!! - - Das, habe ich gerufen, nämlich das ist<br />

kein Leben, weil es endlich nicht einmal kommensurabel ist mit<br />

dem, was wir Leben heißen! Denn die Kreatur, fuhr ich fort, die<br />

Kreatur lebt nicht, sie kennt nicht die Liebe und nicht die<br />

Wahrheit, kennt nicht einmal die eigene Furcht so genau, daß sie<br />

zumindest behaupten kann, daß es ein Schmerz ist, über welchen<br />

keine andere Macht, die Erlösung anbietet, sich offenbart! - - Die<br />

Kreatur, habe ich vielleicht sogar geweint aber bestimmt zu<br />

formulieren versucht, ist endlich bloß das Resultat jener<br />

unbestimmbaren Sehnsucht nach Freiheit, die sich zu jedem Moment<br />

ereignet in allen diesen Wesen, die irgendeinen Schmerz zu<br />

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