PCSHK_R.pdf
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© Heinrich Kantura/Peter Christoph Schwartz, A-1010 Wien, Hafnersteig 5/1/2/11<br />
Tag, von welchem ich geschrieben, sondern daß es geschehen war<br />
bereits vor neun Jahren! Also hatte ich das, was irgendwann einmal<br />
geschehen war, nicht in jenem Moment agnosziert, zu welchem ich´s<br />
vielleicht hätte erkennen müssen! Es ist vielmehr das, was<br />
geschehen war, auf eine so seltsame Weise geschehen wie vielleicht<br />
jene Ahnung, welche eine Gewißheit ist, irgendwann einmal<br />
passierte als man sieben Jahre zählte oder acht, als man nämlich<br />
die eigene Sterblichkeit zu wissen nicht mehr umhin hatte können!<br />
- - So ist es passiert, oder so ähnlich doch passiert, was endlich<br />
nicht von Bedeutung ist! Denn wie oder zu welchem Zeitpunkt es<br />
passiert war, ist für das, was passierte mit einem selbst, als es<br />
passierte, geradeso unbedeutend wie die Phantasien desjenigen<br />
Lenkers, welcher vielleicht die Knochen bersten hörte oder die<br />
Gedärme platzen! - - Es war passiert, und nur weil es passiert<br />
war, habe ich schließlich irgend etwas gerufen, vielleicht sogar<br />
um Hilfe.<br />
Eine Liebe, die ich verstünde, sei zur Freiheit, welche mich<br />
verlangt, ein Gutteil mehr!<br />
Vierzig, hatten sie gesagt, während jener vierzig...Einheiten von<br />
Zeit werde ich endlich nichts mehr wissen! Ich werde denn, hatten<br />
sie gerufen, ich werde denn nicht wissen was...und warum...und<br />
wer... Schon jetzt, habe ich lachend geantwortet, sogar schon in<br />
diesem Moment weiß ich eigentlich nichts mehr... - - Warum ich<br />
also, habe ich gefragt, warum ich mich bekümmern lassen solle von<br />
jener so sonderbaren Konjektur, daß nämlich ich vielleicht<br />
dereinst nichts mehr wissen werde. Oh, huben sie an, oh... Ich<br />
dürfe ja, hörte ich einen fortsetzen, nicht verwechseln, daß jene<br />
Ahnung, von welcher ich gesprochen, nicht kommensurabel sein würde<br />
mit der Tatsächlichkeit-- Aber ich selbst, habe ich wütend<br />
dazwischengerufen, ich selbst möchte nun so indezent sein, daß ich<br />
´s zu behaupten wage! - - Dieser Unterschied, begann ich<br />
schließlich, nachdem ich mich nicht zu entscheiden wußte zwischen<br />
der Resignation und einem Tod, der nur nach innen wirkt, o ja,<br />
dieser Unterschied wird ohne jede Bedeutung sein für mich. Und ich<br />
werde jene Furcht, fuhr ich fort, welche sich gewiß ereignen würde<br />
wollen, nicht sich ereignen lassen nur deshalb, weil sie sich<br />
ereignen wird! - - Ich bin müde, begann ich schließlich wieder,<br />
ich bin so müde, daß ich sogar in der Liebe nur eine Last<br />
erkenne... Dann müsse ich eben, hörte ich eine Stimme, müsse ich<br />
eben-- Nichts werde ich müssen, habe ich laut dazwischengerufen<br />
und noch nicht einmal gewußt warum, nichts! Für Sie selbst mag die<br />
Liebe eine Sinekure sein, hörte ich mich sagen, und vielleicht ist<br />
sie das auch... Aha, reagierte jemand, aha!? Aber die ist trotzdem<br />
nichts, fuhr ich fort, diese Liebe ist trotzdem nichts, für<br />
welches ich mich entscheiden kann nur deshalb, w-e-i-l ich müde<br />
bin...oder w-e-i-l ich gegen jede Art der Simonie zu leben<br />
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