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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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ichtig hinein will, muss über einen Felsensteg gehen, der durch ein Seil gesichert ist und<br />

sich am Ende über eine Edelstahlleiter ins Wasser gleiten lassen.<br />

Das Schwimmen hinaus ins freie Wasser ist nicht ganz ungefährlich. Es gibt Untiefen<br />

beziehungsweise Felsbrocken unter der Oberfläche und entlang der Landzunge eine<br />

schäumende Brandung. Die Steine sind rissig und haben scharfe Kanten. In den Höhlungen<br />

lauern Seeigel. Ich bleibe im tiefen Wasser und schwimme rechts um die Klippe herum, auf<br />

deren ebenem Plateau Liegestühle und Sonnenschirme stehen und versuche, mich von außen<br />

in die „Badewanne“ zu lavieren. Ein im Wasser gespanntes Tau hilft mir dabei, Kollisionen<br />

mit den Felsen zu vermeiden, die die Brandung in Schüben versucht.<br />

Erste Bekanntschaft mit<br />

dem Meer. Das Wasser ist<br />

relativ warm, doch der<br />

Wind ist frisch. Ich lerne<br />

den Hotelbetrieb besser<br />

kennen. Wir genießen<br />

unsere Suite, trinken selbst<br />

gekochten Kaffe und essen<br />

Obst. Da es schon Oktober<br />

ist, sinkt die Sonne zeitig.<br />

Das nebenstehende Bild<br />

entstand 17.14 Uhr. Der<br />

Himmel färbte sich in allen<br />

Farben von hellem Rosa bis<br />

ins tiefe Purpur, die Palmen<br />

rauschten im aufbrisenden<br />

Abendwind. Es ist schön<br />

hier.<br />

Die Bucht, an der das Hotel gelegen ist, heißt auf Englisch Coral Bay, die Korallenbucht. Als<br />

Paphos 1962 für den Fremdenverkehr „entdeckt“ worden ist, als man beim Graben im Sand<br />

in der Nähe des alten Hafens römische Mosaiken fand, mag es vielleicht hier Korallen<br />

gegeben haben. Doch in den letzten fünfzig Jahren ist ein Touristenstrom wie ein eiserner<br />

Hobel über die damals nur von Fischern benutzte Küste hinweggefegt. Da ist von der<br />

ursprünglichen Natur nicht viel geblieben. Alles muss sich den Bedingungen des modernen<br />

Fremdenverkehrs unterordnen. Hotels werden aus dem Boden gestemmt. Beiderseits der<br />

Küstenstraße ziehen sich riesige Hotelkomplexe, sind neue Baustellen angelegt. Ob das die<br />

Natur verträgt, fragt keiner. Investruinen zeugen von Unternehmern, die sich übernommen<br />

haben. Ich möchte nicht im Hochsommer hier sein, um nichts in der Welt!<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 115

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