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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte jemanden, der ihn an der<br />

Hand führte. Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig und verwunderte<br />

sich über die Lehre des Herrn…<br />

Immer wieder mischen sich Legende, religiöser Eifer und geschichtliche Tatsachen.<br />

Während Martina an der Paulus- Säule ausruhte, ging ich noch einmal um das Ruinenareal<br />

herum und staunte über die Abmessungen des ehemaligen Bauwerkes, die allein der Grundriss<br />

verriet. Ein englisches Ehepaar staunte ebenfalls, und so kamen wir schnell ins Gespräch über<br />

Woher und Wohin und den Gegenstand, den wir gerade bestaunten. In tausendsechshundert<br />

Jahren sind hier vier Kirchen übereinander errichtet worden. Die erste war die gewaltigste. Mit<br />

welchen Mitteln wir heute bauen und welchen Stellenwert die Religion heute noch hat, sieht<br />

man an der erhaltenen Kirche. Ein skizzenhafter Vergleich mag das verdeutlichen:<br />

Das rot eingezeichnete Bild ist der heutige Kirchenbau der<br />

Agía Kyriakí Chrysopolítissa, er passt gerade mal in ein<br />

Schiff der alten Basilika; das schwarze sind die Risse der<br />

ehemaligen Anlagen. Ein sehenswertes Relikt der Natur fand<br />

ich beim Stöbern. Die Reste einer alten knorrigen<br />

Baumwurzel waren erhalten, wie sie sich an die Eckmauer<br />

und die Kuppel des alten Kirchleins anschmiegt.<br />

Wie schade, dass<br />

ich nicht mehr<br />

Zeit aufwenden<br />

kann, das alles zu<br />

erkunden!<br />

Das Leben holte uns schnell ein. In einem kleinen<br />

Park neben dem Ruinenareal war ein sonntäglicher<br />

Basar eingerichtet, der sicher für die englischen<br />

Gottesdienstbesucher gedacht war, die im<br />

Anschluss an die Messe noch ein Schwätzchen,<br />

etwas für den Magen und zum Mitnehmen haben<br />

wollten. Dort kaufte Martina ein grünes Seidentuch<br />

bei einem englischen Ehepaar und hatte so ihr Erfolgserlebnis.<br />

Wir machten uns auf den Rückweg, bummelten hinunter zum Hafen und nahmen die Linie 15,<br />

um zurück ins Hotel zu fahren. Gegen 14 Uhr langten wir <strong>nach</strong> einer Dreiviertel Stunde Fahrt<br />

an, ruhten uns aus. Am Nachmittag nutzte ich dann auch die Annehmlichkeiten des<br />

Strandlebens, las in Prospekten und ging schwimmen.<br />

XXVII. Die Königsgräber im antiken Paphos<br />

Montag, 9. Oktober 2006<br />

E<br />

ndlich wieder ein Tag, an dem wir geführt werden, der letzte überhaupt, dann werden<br />

wir uns wieder uns selbst überlassen. Ein Mammutprogramm steht auf dem Zettel:<br />

Königsgräber, Archäologiepark, Neophytoskloster, Akámas- Halbinsel.<br />

Auf sich allein gestellt, selbst mit Mietauto, ist das nicht an einem Tag zu schaffen, nicht wenn<br />

man sich die gebührende Zeit an jedem Ort nehmen will. Dann wären das für mich vier<br />

Tagesausflüge. Das wird eben heutzutage zeitsparend an einem Tag von der <strong>Reise</strong>organisation<br />

zusammengequetscht. Gott sei Dank kannten wir schon den Archäologiepark und hatten ihn<br />

auf eigene Faust erkundet.<br />

Aber zuerst hielt der Bus <strong>nach</strong> kurzer Fahrt vor den Toren von Paphos. Das Gräberfeld ist eine<br />

Nekropole von riesigen Ausmaßen, etwa dem Archäologiepark in der Ausdehnung ebenbürtig.<br />

Früher mag das alles in Alt- Paphos zusammen gehört, eine Einheit gebildet haben.<br />

Im Schatten eines Johannisbrotbaumes erläuterte uns Antonio einiges zur Geschichte. Zuerst<br />

ist der Name „Königsgräber“ falsch. Hier wurden zwar hohe Würdenträger der Stadtstaaten<br />

beerdigt, auch solche, die sich König nannten, aber im Wesentlichen war das der Friedhof der<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 127

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