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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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dem Namen Italo- Byzantinischer Stil. Sein Hauptmerkmal sind die Wahl frischer Farben und<br />

die dreidimensionale Behandlung des Sujets.<br />

Antonio leuchtete mit der Taschenlampe in der dunklen<br />

kleinen Halle die einzelnen Objekte an und erklärte dies an<br />

einzelnen Beispielen. Die Schilderung der Kreuzigung am<br />

ganzen Inhalt der Westwand ist ein gutes Beispiel für diesen<br />

Malstil. Man kann ihn auch beobachten an den Fresken in der<br />

Apsis von Maria mit dem Kinde und der Kommunion der<br />

Apostel darunter.<br />

Die Ikonostase wurde 1780 neu vergoldet. Ich konnte leider<br />

keine Fotos machen. Neben der kleinen Kirche steht ein<br />

hölzernes Gerüst, in das eine kleine Glocke gehängt ist. Das<br />

Geläut wird, wenn es bimmelt, wohl nur die Gläubigen<br />

erreichen, die hierher zur Andacht kommen.<br />

Von hier gibt es über eine einzeln stehende Pinie einen<br />

wunderbaren Blick in die Ferne auf die sanften Höhen des<br />

Troodosgebirges. Reste von Mauern zeugen von einer<br />

Vergangenheit, die sich vor den heutigen verschlossen hat.<br />

Panágia Theotókos Archángelos<br />

Apsis Ostseite<br />

Jeglicher Architekturkenntnis spottend, hielten sie<br />

die Wände in Kopfhöhe zusammen, wobei sicher<br />

die Absicht verfolgt wurde, den <strong>nach</strong> außen<br />

wirkenden seitlichen Auflagerdruck des steilen<br />

Satteldaches aufzunehmen. Ich schätze, der Bau<br />

wurde von örtlichen Handwerkern hochgezogen,<br />

die es nicht besser wussten. Diese Zugbänder<br />

gehören in die Ebene der Dach-Traufe. So wird<br />

die religiöse Wirkung der Malerei <strong>nach</strong>haltig<br />

gestört. Dennoch sind diese Fresken rustikaler als<br />

in der vorigen Kirche. Sie tragen eine andere<br />

Handschrift. Die Spender dieser Malereien sind<br />

namentlich bekannt, ebenso kennt man den<br />

Namen des Malers, Symeon Axéndi, der uns aber<br />

nichts sagt. Alle wichtigen Szenen aus dem Leben<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 94<br />

Glockenturm der Kirche<br />

Panagia tis Podithou<br />

Nur 100 m weiter, etwas seitab vom Wege, durch eine<br />

Baumgruppe versteckt, liegt eine zweite von ehemals<br />

sieben Scheunendachkirchen in diesem Sprengel. Es ist<br />

die winzige Kirche Panágia Theotókos. Sie hat auch<br />

den Namen Panágia Theotókos Archángelos<br />

(Erzengelkirche). Sie ist 1514 als Familienkapelle<br />

entstanden, in der Zeit, als die Venezianer herrschten.<br />

Diese kleine Kirche, die man eher Kapelle nennen<br />

sollte, ist voll ausgemalt mit dem ganzen<br />

ikonografischen Programm von Mariä Verkündigung<br />

bis zur Kreuzigung und Auferstehung. Der Wächter<br />

nahm das Fotografieren etwas lockerer, schaute hinweg,<br />

verbat nur Blitzlicht. Trotzdem gelang nichts wirklich<br />

Gutes. Wände und Decke sind voll ausgemalt, jeder<br />

Quadratzentimeter. Mehrfach musste ich aufpassen,<br />

dass ich mich nicht an den Querbalken stieß, die den<br />

Raum von Wand zu Wand überspannen.<br />

Zugbänder stören die Wirkung der Fresken in der<br />

Kirche Panágia Theotókos Archángelos, Galáta<br />

und von Tode Jesu sind abgebildet, wie gesagt das ganze Programm. Es hätte eines gelehrten<br />

Vortrages bedurft, alle Darstellungen zu erläutern und zu interpretieren.

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