Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL
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Inzwischen hatten sich in <strong>Zypern</strong> dramatische Ereignisse abgespielt, die <strong>Zypern</strong> von Byzanz<br />
trennten und der Kirche und dem Volk <strong>Zypern</strong>s Unglück brachten. Im Jahre 1184 erklärte<br />
sich Isaak Komninos zum Herrscher über <strong>Zypern</strong> und in den sieben Jahren Unterdrückung<br />
brachte er <strong>Zypern</strong> viel Unheil. Im Jahre 1191 wurde <strong>Zypern</strong> von Richard Löwenherz, dem<br />
König von England, eingenommen, der es ausraubte und dann an die Templer verkaufte und<br />
ein Jahr darauf, <strong>nach</strong> Volksaufständen, die blutig niedergeschlagen wurden, an den<br />
entthronten König von Jerusalem, Guy de Lusignan, welcher das Fränkische Königreich in<br />
<strong>Zypern</strong> begründete. Das Land wurde den rechtmäßigen Besitzern weggenommen und die<br />
Zyprioten verrichteten Sklavenarbeit. Die traurige Lage <strong>Zypern</strong>s beschreibt der Heilige<br />
eindrucksvoll in einem Brief, bekannt unter dem Titel „Über die Unmenschlichkeit im Lande<br />
<strong>Zypern</strong>", den er 1196 verfasste.<br />
Die Armut und das Unglück des Volkes<br />
veranlassten viele, in den Klöstern, darunter<br />
auch der Engkleistra, Herberge zu suchen. Nur<br />
zögernd ließ sich der Heilige von den Mönchen<br />
überzeugen, Land, Weingebiete und ein paar<br />
Tiere zu erwerben, um all denjenigen, die im<br />
Kloster Zuflucht gefunden hatten, Nahrung<br />
Deisis. Fürbitte und der Heilige Neophytos.<br />
Wandmalerei in der Zelle des Heiligen, 1183<br />
bieten zu können.<br />
Es ist nicht bekannt, wann der Heilige Neophytos<br />
verstarb. Im Jahre 1214 diktierte er sein Typikon<br />
dem Sekretär des Bistums Pafos, Basilios. Das<br />
handschriftliche Dokument, das sich heute in der<br />
Universitätsbibliothek von Edinburg befindet, ist<br />
eigenhändig vom Heiligen korrigiert worden. Er<br />
ist demzufolge <strong>nach</strong> 1214 verstorben, <strong>nach</strong>dem<br />
er seinen Neffen, Jesaja, der Verwalter der<br />
Engkleistra war, zu seinem Nachfolger bestimmt<br />
hatte. Es ist allgemein bekannt, dass der Heilige<br />
seinem Wunsch gemäß in einem Holzsarg aus<br />
Fichten-, Zedern- und Zypressenholz, den er<br />
selbst zu Lebzeiten gefertigt hatte, bestattet<br />
wurde. Sein Nachfolger, Jesaja, schloss, seinen<br />
Anweisungen gemäß, das Loch, das zur<br />
Aufnahme des Sarges in das Grab geschaffen<br />
wurde, mit einer Wand, die er mit<br />
Wandmalereien versah, damit sie nicht auffiel.<br />
Das führte dazu, dass der genaue Bestattungsort des Heiligen im Laufe der Jahre in<br />
Vergessenheit geriet, und der russische Mönch Vasili Barsky im Jahre 1735 schreibt, dass die<br />
Eucharistie auf dem Grab des Heiligen stattfand.<br />
Der Heilige Neophytos hinterließ zahlreiche Schriftstücke. Obwohl er erst <strong>nach</strong> seinem 18.<br />
Lebensjahr schreiben lernte, ist er möglicherweise der Schriftsteller der mittelbyzantinischen<br />
Epoche mit den meisten Schriften. Außer Predigten verfasste er auch Interpretationen der<br />
Heiligen Schrift und andere, die wichtige Informationen über die Heiligen und die Geschichte<br />
<strong>Zypern</strong>s enthalten. Diese Schriften des Heiligen begann sein Kloster zu veröffentlichen. Es<br />
sind bereits drei umfangreiche Bände erschienen.<br />
Die Engkleistra im Jahre 1214<br />
Der Heilige Neophytos liefert uns im zweiten Typikon, das er 55 <strong>nach</strong> seiner Niederlassung<br />
in der Engkleistra, d.h. im Jahre 1214 (1159+55), schrieb, eine detaillierte Beschreibung der<br />
Engkleistra.<br />
Die Beschreibung ist im 20.Kapitel seines Typikon festgehalten.<br />
© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 135<br />
" Über hinaus der<br />
Höhlenkirche haben wir ein Tor geschaffen,.... da<strong>nach</strong> eine Küche, ein Lager mit seinem<br />
Obergeschoß für die Lagerung von Waren, verschiedene Zellen und zwei weitere im Garten.