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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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Nach dem Grabungsbefund gehören die meisten dieser Gräber in die hellenistische Periode (3.<br />

bis 1. Jh. v. Chr.) Der Gesamtbereich ist von einem Drainagesystem durchzogen, das<br />

wahrscheinlich in einer späteren Epoche angelegt wurde, als dieser Platz zum Wohnbereich<br />

gehörte.<br />

Der Weg zurück führt über eine etwas höher gelegene, nicht asphaltierte Straße zu dem<br />

asphaltierten Platz. Etwa 50 Meter vor diesem Platz treffen wir auf ein anderes großes, kürzlich<br />

ausgegrabenes Grab. Die Architektur dieses Grabes ist bislang einzigartig und zeigt keine<br />

Beziehungen zu den normalen Gräbern mit Peristyl-Atrien. An Stelle eines Atriums im Zentrum des<br />

Grabes findet sich hier ein offener rechteckiger Hof, in dessen Mitte ein rechteckiger Block steht.<br />

Der eindrucksvolle Dromos, auf der Westseite<br />

des Grabes gelegen, besteht aus 13 Stufen und<br />

verläuft parallel zum Westflügel des Hofes. Er<br />

endet in einem bogenähnlichen Torweg, der im<br />

rechten Winkel umbiegt und die Verbindung<br />

mit dem Westflügel de Hofes herstellt. Der<br />

östliche und südliche Flügel des Hofes wurde<br />

vollständig ausgegraben, während die beiden<br />

anderen Flügel nur teilweise untersucht sind.<br />

Hinter dem Ostflügel des Atriums liegt eine<br />

große Grabkammer, die fünf Loculi, ein<br />

Schachtgrab und eine Nische für Gebeine<br />

aufweist.<br />

Von den achtzehn bisher ausgegrabenen Bestattungen waren nur drei aus der frühhellenistischen<br />

Zeit ungestört. Sie waren in den Boden des Atriums eingelassen und mit einem Haufen verstürzter<br />

Architekturtrümmer überdeckt, der eine Plünderung dieser Gräber verhinderte. Die Beigaben in<br />

zweien dieser Gräber waren identisch: je zwei rhodische Amphoren, ein Unguentarium 59 und ein<br />

goldener Myrtenkranz.<br />

Ein weiteres Grab mit Peristyl-Hof ist die<br />

besterhaltene Anlage dieses Typus. Die<br />

Triglyphen und Metopen seines dorischen<br />

Gebälks sind klar modelliert und alle vier Portiken<br />

sind erhalten. Im Gegensatz zu den sonst überall<br />

verwendeten Säulen ist hier der West- Portikus<br />

von quadratischen Pfeilern getragen. Den Zugang<br />

bildet eine 13-stufige Treppe, die ursprünglich<br />

zum Teil mit Steinplatten überdeckt war und in<br />

einem Winkel von 90° verläuft. Sie führt in den<br />

West- Portikus. Gegenüber dem Eingang liegt<br />

Peristyl- Hof mit quadratischen Pfeilern hinter dem Ost- Portikus die Grabkammer mit<br />

einer Anzahl Loculi für Einzelbegräbnisse. Einige Schachtgräber wurden unter den Portiken<br />

eingetieft. Der übliche Brunnen wurde unter dem Süd- Portikus, nahe dem Eingang zum Peristyl-<br />

Hof angelegt…<br />

Puh, das war ein Lehrgang in griechischer Architektur. Die Fakten entnahm, ich dem lehrreichen<br />

Führer, den ich mir für 1 zyprisches Pfund kaufte. Bald saßen wir alle wieder im Bus. Das<br />

Ganze dauerte nicht einmal eine Stunde.<br />

Das nächste Ziel, den Archäologie-Park in Kato Paphos, im Zusammenhang mit der<br />

Führung durch Antonio zu beschreiben, spare ich mir, da Martina und ich am Tage zuvor auf<br />

eigene Faust das Mehrfache und intensiver gesehen haben, als wir nun im Schnelldurchlauf<br />

auf japanische Art gezeigt bekamen. Einziger Vorteil heute war, dass ich in Ruhe ergänzende<br />

Fotos machen konnte. Die Häuser Aios, Dionysos und die offenen Mauern des Theseus, das<br />

war alles, was die <strong>Reise</strong>leitung zum Sehen anbot. Im Vergleich zu dem, was man alles an<br />

archäologischen Stätten in Kato Paphos anschauen kann, eine Führung für Kulturbanausen.<br />

59<br />

Unguentum, [das; lateinisch], die Salbe; z. B. Unguentum leniens, Kühlsalbe,<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 131

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