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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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Die hölzernen Tische und Bänke standen nicht sehr günstig in einigem Abstand, so dass den<br />

besseren Platz fand, wer zuerst kam und die Gruppe recht verteilt saß. Nicht jeder fand<br />

Schatten. Außerdem blies ein heftiger böiger Wind, der laufend die Servietten, Pappteller und<br />

–becher in die Luft wirbelte. Ab und an stieg in unmittelbarer Nähe über der Fläche des<br />

Salzsees ein Flugzeug auf oder setzte zur Landung an. Antonio erklärte, dass <strong>nach</strong> der Invasion<br />

1974 der Flughafen Larnaca eingerichtet wurde, sehr zu ungunsten des Salzsees, der durch<br />

herabsinkende Kerosinrückstände derart verschmutzt wird, dass die Zugvögel, vor allen die<br />

Flamingos, die ihn im Winter auf ihrem Vogelzug <strong>nach</strong> Afrika als Zwischenstation aufsuchen,<br />

sehr darunter leiden.<br />

Was aber Antonio auftischte, was er<br />

unermüdlich aufschnitt, weiterreichte, anbot,<br />

das war enorm und wohlschmeckend. Er<br />

schälte die würzigen Gemüsezwiebeln,<br />

zerteilte grüne und rote Paprika, Tomaten,<br />

Zucchinis, Gurken. Er schenkte roten und<br />

weißen Wein aus. Er schnitt frisches<br />

schmackhaftes Brot auf. Dazu schälte er<br />

harte Würste aus der Pelle und verteilte die<br />

Scheiben freigebig. Der Wein stimmte alle<br />

lustig und froh. Wir fanden den windigen<br />

und staubigen Platz weniger windig und<br />

weniger staubig, obwohl manche in der<br />

knallen Sonne sitzen mussten.<br />

Picknick am Großen Salzsee bei Larnaca<br />

Dafür konnte Antonio aber nichts, und wir fanden die kleine Schlemmerei alle recht gelungen.<br />

Der Große Salzsee ist eine riesige öde Fläche. Gerade wurde ein Fußweg angelegt für die<br />

Pilger zur Moschee. Der Salzsee liegt bis zu 2 m unter dem Meeresspiegel. So sickert im<br />

Winterhalbjahr Meerwasser durch die Dünen in die Senke, das bis August verdunstet und eine<br />

bis zu 3 cm dicke Salzkruste bildet, die schon in der Antike geschürft wurde. Bis zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts war das Salz ein wichtiges Exportgut. Durch die zunehmende<br />

Luftverschmutzung durch den Flughafen wird seit 1992 kein Salz mehr abgebaut.<br />

Auf Wunsch einiger Passagiere, dem ich mich auch anschloss, wollten wir die nahe bei<br />

Larnaca gelegene Kirche in Kíti sehen. Wir intervenierten und überredeten Antonio. Kíti liegt<br />

nur 11 km südwestlich von Larnaca. Ein Katzensprung. Die Kirche Panagía Angelóktistos 8<br />

gehört zum Weltkulturerbe. Sie enthält in ihrer Apsis das bedeutendste frühchristliche Mosaik<br />

der Insel. Neben der Lage von Kíti sieht man auf der Karte deutlich die sumpfigen Gebiete und<br />

8<br />

Panagía Angelóktistos = …von den Engeln erbaut<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 18<br />

den Großen Salzsee.<br />

Als wir durch eine von blühenden<br />

Büschen gesäumte Mauer in eine Art<br />

Vorhof traten, machte die kleine<br />

Kirche von Kíti genau den Eindruck,<br />

den sie auch darstellte, den eine<br />

Dorfkirche. Wir dürfen drinnen nicht<br />

fotografieren, ermahnte uns Antonio.<br />

Schade. Ein alter Mann in weltlicher<br />

Kleidung passte auf uns auf, als wir<br />

in den dunklen dreischiffigen Raum<br />

hineingingen, der sehr nüchtern<br />

ausgestattet ist.<br />

Die Schiffe werden durch sechs mächtig wirkende rechteckig gemauerte Säulen getrennt, die<br />

vielleicht 1,70 m dick sind. Seitlich führen Türöffnungen in Seitenkapellen.

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