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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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XXX. Pano Paphos = Ktima<br />

Martinas Geburtstag - Dienstag, 10. Oktober<br />

H<br />

eute und morgen sind wieder Tage der freien Verfügung, Badetage, die wir nicht wollen.<br />

Wir haben uns abgefunden und nehmen uns heute in der Oberstadt von Paphos einige<br />

Ziele vor. Der Baedeker ist mir dabei ein aufschlussreicher Gehilfe; in jedem Falle<br />

schlauer als die <strong>Reise</strong>leitung und erst recht klüger als die <strong>Reise</strong>begleiterin, die kein Interesse<br />

zeigt, im fremden Lande etwas hinzuzulernen.<br />

Was sagt die Historie?<br />

Dem antiken Mythos zufolge gründete der arkadische König Agapenor von Tegea die Stadt<br />

Paphos und das 15 km entfernte Aphrodite- Heiligtum Paläa Paphos. Auf dem Rückweg<br />

vom Trojanischen Krieg 62 wurde er durch einen Sturm in <strong>Zypern</strong> an Land geworfen.<br />

Allerdings wissen wir von Chirokitía, dass <strong>Zypern</strong> schon im 7. Jahrtausend v. Chr. besiedelt<br />

war. Und noch früher! Wo sind die Ursprünge?<br />

Gehen wir also nicht gar zu weit in den Nebel der Vergangenheit und halten uns an die<br />

schriftlich überlieferten Fakten. Historisch belegt ist die Gründung von Néa Paphos im 4.<br />

Jahrhundert v. u. Z., als der letzte Priesterkönig von Paläa Paphos, Nikokles, seinen Sitz<br />

hierher verlegte.<br />

Die Ptolemäer verliehen Néa Paphos, der heutigen Unterstadt (Kato Paphos), einige<br />

Bedeutung. Die Stadt übernahm von Salamis die Führungsrolle wegen der günstigen Lage am<br />

Meer und den waldreichen Gebieten im Hinterland, und Néa Paphos wurde Hauptstadt der<br />

ganzen Insel. Auch das frische Bergwasser des Troodosgebirges mag eine Rolle gespielt<br />

haben.<br />

Dann kamen die schrecklichen Erdbeben um 365 n. Chr. Néa Paphos wurde nicht wieder<br />

aufgebaut. Stattdessen nahm Salamis wieder den Platz als Inselhauptstadt ein.<br />

Erst unter den Lusignans gewann Paphos wieder Bedeutung und wurde römisch- katholischer<br />

Bischofssitz. Weitere Erdbeben und Überfälle führten dazu, dass Paphos verlassen wurde.<br />

Oberhalb der Küste wurde eine neue Siedlung namens Ktima angelegt.<br />

Während der Osmanenzeit war Paphos unbedeutend, da Famagusta und Nikosia näher zur<br />

Türkei liegen.<br />

Wir benutzten wieder den Stadtbus und fuhren<br />

bis zur Oberstadt. Diesmal besuchten wir nicht<br />

den Markt, sondern wandten uns dem nahen<br />

Stadtpark zu, der alte Mauern, alte Tore und<br />

viele schattige Eukalyptusbäume aufwies.<br />

Erholsam ist es hier, doch ich wollte zunächst<br />

zum Byzantinischen Museum. Wir fragten uns<br />

durch. Ein Mann half freundlich. So richtig<br />

verstand er uns nicht, hatte ich den Eindruck.<br />

Plötzlich wich die Straße zurück, und die<br />

Flanke eines kirchenähnlichen Bauwerkes<br />

wurde sichtbar. Eine Bank lud zum Sitzen ein.<br />

Martina strebte hin und ruht erst einmal.<br />

Bischofssitz in Ktima (Pano Paphos)<br />

Es ist der Bischofssitz und ist für uns Sterbliche nicht zugänglich. Wir schauen uns um. In<br />

ganz kurzer Entfernung sehe ich die weiße Büste des Erzbischofs Makarios III. in einem<br />

Garten. Ich steure dahin und finde so nebenbei das Byzantinische Museum der Stadt.<br />

Martina will nicht mit hinein. Das macht mir den Stress, immer zu wissen, dass sie jetzt<br />

wartet. Also muss ich mich beeilen, obwohl diese Schau von Ikonen, Kirchengeräten wieder<br />

in ganz frühe Zeiten führen. Byzanz und seine Religion beeinflusste <strong>Zypern</strong> vom vierten<br />

62<br />

Trojanischer Krieg, historisch umstrittener Krieg, vermutlich im 12. Jahrhundert v. Chr. zwischen Griechen<br />

und Trojanern in Troja, sagenumwoben und viel besungen (Homer, Vergil).<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 140

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