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Reise nach Zypern - Eberhardt TRAVEL

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1633 wurde das Kloster renoviert. Ein Mönch Philotheos stiftete neben diesen Kosten ein Fresko, das<br />

den Aposteln Peter und Paul gewidmet ist.<br />

1735 besuchte ein russischer Mönch und Pilger, Basilios Bersky, das<br />

Kloster. Er brachte eine Inschrift an, die heute noch erkennbar ist:<br />

„Von Trikoutsia <strong>nach</strong> Troodos gewandert und über den Schnee dort<br />

berichtet, den Schweiß der Adler, das wunderbare<br />

Asbestgestein…ich der Mönch Wassilis Moskoworotsos aus `Kiew<br />

im Juli.“<br />

Verbrieft ist eine Nachricht: „Es (das Kloster) ist klein, aber verfügt<br />

über zwei Mühlen und zahlreiche Felder und Wälder, von denen es<br />

seinen Lebensunterhalt bestreitet und die türkischen Steuern<br />

bezahlt.“<br />

1808 ist der letzte Mönch des Klosters, der Verwalter Jerasimos,<br />

gestorben.<br />

So schnell wie wir hinein gelangten, waren wir in dem kleinen<br />

Hauptschiff herumgegangen, schauten uns die Fresken an,<br />

einige fast 900 Jahre alt- man muss sich das einmal klar<br />

machen! Es sind die ältesten, die auf der Insel erhalten<br />

„Der<br />

Barmherzige“. Fresco aus dem 3.<br />

geblieben sind.<br />

Jahrzehnt des 14. Jh., das sich im<br />

© Rolf Bührend, Herbst/Winter 2006 Seite 87<br />

Narthex der Kirche befindet<br />

Berühmt ist ein Fresco, das die Bekehrung der „40 Heiligen<br />

von Sebaste“ aus der Zeit der Christenverfolgung<br />

veranschaulicht. Die Männer sollten gezwungen werden, dem<br />

Christentum abzuschwören. Sie wurden, nur mit einem<br />

Lendentuch bekleidet, aufs Eis ausgesetzt. Man sieht sie<br />

zittern vor Kälte, wie sie aneinanderrücken oder sinnbildlich<br />

gesprochen zueinander stehen. Ihre offenen Augen sprechen<br />

Trotz und Durchhaltewillen aus. Für die Abtrünnigen hielt<br />

man Feuer und warmes Badewasser bereit. Auf dem Bild<br />

bemühen sich die Standhaften um einen Mann, der<br />

zusammenbricht. Vom Himmel schweben Märtyrerkronen<br />

herab.<br />

Dieses Kirchlein ist eine Schatztruhe. Von außen ist sie ein<br />

eher unscheinbares Bauwerk, aber es hat fast 1000 Jahre<br />

Geschichte erlebt. Sie birgt Fresken aus sechs Jahrhunderten,<br />

eine seltene Versammlung byzantinischer Kunst.<br />

Weiter trug uns der Bus durch die Berglandschaft des Troodos. Ich könnte den genauen Weg<br />

nicht mehr beschreiben. Ich weiß nur noch, dass wir durchs Fenster ziemlich nahe den<br />

höchsten Berg <strong>Zypern</strong>s, den Olympos sehen konnten. Eine weiße Kugel macht ihn<br />

unverwechselbar. Leider gehört das Plateau des Berges nicht den Zyprern. Die Engländer<br />

haben es okkupiert, besser ausgedrückt, aus der Kolonialzeit gesichert. Was es strategisch<br />

bedeutet, von hier den Weitblick zu haben, mache man sich mit einem Blick auf die Karte<br />

deutlich.<br />

Zunächst fuhren wir am Kykko- Kloster vorbei, immer höher,<br />

vorbei an einem frei stehenden Glockenturm, in dem sechs<br />

Glocken frei aufgehängt sind. Ihr Schall schwingt weit ins Tal<br />

hinaus. Er wurde erst 1882 gebaut, weil bis dahin die<br />

osmanischen Eroberer Glockenverbot verhängt hatten. Die<br />

größte wiegt 1280 kg und wurde in Russland gegossen.<br />

Unser Ziel war das Grabmal von Erzbischof Makarios III. Auf<br />

der Höhe steht sein Mausoleum. Zwei Soldaten bewachen es.<br />

Einer steht immer für zwei Stunden unbeweglich Wache, der<br />

andere löst ihn ab.

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