(Entwurf) von Prof. Hermann Knoflacher - Zukunft am Lech
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insbesondere für Kinder und ältere Personen. Für den vereinfachten Städtebau hat das<br />
hingegen den Vorteil, dass man auf die erforderliche Vielfalt der Nähe und Durchmischung der<br />
Funktionen verzichten kann.<br />
Die wichtigste bauliche Maßnahme für den Fußgängerverkehr ist die Umorganisation der<br />
Abstellplätze in der Form, dass die Fußwegentfernung zu und <strong>von</strong> den Abstellplätzen<br />
nicht kürzer sein darf als zu den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs.<br />
Die Umsetzung dieser Maßnahme wird derzeit immer noch durch mehrere Barrieren erschwert.<br />
• Die gewohnte Interpretation der Bauordnung im Sinne der Reichsgaragenordnung aus<br />
1939 unter Vernachlässigung der d<strong>am</strong>it gemachten negativen Erfahrungen und die<br />
Missachtung der wissenschaftlichen Nachweise.<br />
• Tabuisierung dieses Themas durch die Investitionen in die bestehenden Strukturen und<br />
das daraus entstandene scheinbare Anrecht, wobei die d<strong>am</strong>it erzeugte Abhängigkeit<br />
vom Pkw vergessen wird. Eine Umsetzung im Bestand ist daher nur bei entsprechender<br />
Einsicht der Beteiligten möglich.<br />
• Der Widerstand einflussreicher Interessengruppen des Fahrzeugbaues und der<br />
Energieversorgung.<br />
In Neubaugebieten hingegen kann man diesen fund<strong>am</strong>entalen Strukturfehler vermeiden und<br />
menschen-, stadt- und umweltgerechten Städtebau als Voraussetzung für die zielkonforme<br />
Verkehrsentwicklung schaffen. Dieser ist wieder auf den Maßstab des Menschen, im Verkehr<br />
daher auf den des Fußgängers abzustimmen.<br />
3.1.2. Abbau <strong>von</strong> topgrafischen und baulichen Barrieren<br />
Bauliche Maßnahmen im Bestand dienen<br />
• zur Überwindung topgrafischer, baulicher und dyn<strong>am</strong>ischer Barrieren,<br />
• zur Schaffung direkter Verbindungen und<br />
• zur behindertengerechten Gestaltung <strong>von</strong> Fußwegen.<br />
Höhenunterschiede gehen mit dem Faktor <strong>von</strong> rund 15 im Vergleich zu Entfernungen als<br />
Widerstand in die Empfindungen der Benutzer ein. Umwege verringern die Akzeptanz der<br />
Fußwege, ebenso wie auch eine gefährliche unattraktive Umgebung zu einer Reduktion der<br />
Akzeptanz <strong>von</strong> Fußwegen führt.<br />
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