(Entwurf) von Prof. Hermann Knoflacher - Zukunft am Lech
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7.14. Abstellplätze in den übrigen Stadtteilen<br />
Die Wirkung aller übrigen Parkplätze hängt <strong>von</strong> der Organisation ab. Dabei ist die räumliche<br />
Zuordnung <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung. Wird bei Neubaugebieten wie in der Vergangenheit<br />
jeder Parkplatz jeder räumlichen Funktion unmittelbar zugeordnet, verstärkt sich der Druck auf<br />
den Autoverkehr bei gleichzeitiger Attraktivitätsverringerung für alle anderen<br />
Verkehrsteilnehmer, seien es Fußgänger, Radfahrer oder der öffentliche Verkehr. Um den<br />
Bewohnern ein attraktives und vielfältiges Umfeld, in dem sich Kinder sicher bewegen,<br />
Sozialkontakte geknüpft werden können, man bei offenem Fenster in einer gesunden<br />
Umgebung gut schlafen kann, sind Neubaugebiete ohne Abstellplätze unmittelbar bei den<br />
Objekten zu organisieren. Die Fahrzeuge sind <strong>am</strong> Rande des jeweiligen Siedlungsgebietes in<br />
Garagen oder Parkdecks unterzubringen. Die Wahrscheinlichkeit zu Fuß, mit dem Fahrrad oder<br />
dem öffentlichen Verkehr seine täglichen Wege zu erledigen nimmt mit der Entfernung zum<br />
abgestellten Fahrzeug deutlich zu.<br />
Wird diese Wirkung in der zukünftigen Stadtentwicklung nicht beachtet, dann ist weiterhin mit<br />
zunehmenden Verkehrsproblemen zu rechnen und die Stadt Landsberg entfernt sich mit ihrem<br />
Verkehrskonzept immer weiter <strong>von</strong> den angestrebten und beschlossenen Zielen. Die<br />
Konsequenz sind zunehmende Energieabhängigkeit für Mobilität und d<strong>am</strong>it Anfälligkeit<br />
Preisveränderungen im Energiesektor, Verlust an nahe gelegenen Geschäften, Schwierigkeiten<br />
bei der Integration <strong>von</strong> Zuwanderern in die lokale Struktur und die lokale Gesellschaft,<br />
zunehmende Umwelt- und Verkehrsprobleme, Lärmbelastungen und negative Wirkungen auf die<br />
Klimaveränderung.<br />
7.15. Wirkungsanalyse Fließverkehr<br />
7.15.1. Grundsätzliche Vorbemerkungen zur Methodik<br />
Die Beobachtungen und Zählungen im Fließverkehr finden auf der Ebene der<br />
Erscheinungsformen, der Symptome, tiefer liegender Ursachen statt. Die Behandlung auf dieser<br />
Ebene ist daher nicht ursachenbezogen sondern nur symptomatisch, nicht nachhaltig und kann<br />
zu unerwünschten positiven Rückkopplungen in verschiedenen auch abseits des<br />
Verkehrssystems liegenden Gebieten führen.<br />
Die hier vorgenommene Wirkungsanalyse wird mit verschiedene Netzvarianten der<br />
Verkehrsumlegungen durchgeführt und unterscheidet sich daher <strong>von</strong> der herkömmlichen<br />
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