(Entwurf) von Prof. Hermann Knoflacher - Zukunft am Lech

man daher weltweit in allen städtischen Strukturen, die nach dem Maßstab des Menschen, des
Fußgängers errichtet wurden. Auch in Landsberg finden sich in der Altstadt diese
Verkehrsnetze, ein Beispiel sind etwa die Passagen zwischen Herkomer-Straße und Lechufer
und der Angerpassage. Bei jeder Stadtentwicklung ist daher dieser Maßstab anzuwenden,
ebenso wie auch die Gestaltung differenzierter, schöner und lebendiger Plätze in Entfernungen
von 250-300 m.
3.1.8. Sitzgelegenheiten (Parkbänke statt Parkplätze)
In Landsberg gibt es Sitzgelegenheiten an Gaststätten und entlang der Lechufer aber relativ
wenige Sitzgelegenheiten an schönen Aussichtspunkten sowohl rechts- wie auch linksufrig oder
an Plätzen der Kontemplation. Sitzgelegenheiten etwa an Kinderspielplätzen sind vorteilhaft für
informelle generationenübergreifende Kommunikation und erfüllen eine für die Kontinuität der
Gesellschaft wichtige soziale Funktion. Ebenso wie Geschäftsumsätze nur dort stattfinden
können, wo Menschen zu Fuß aufeinander treffen (abgesehen von wenigen Ausnahmen),
kommen Menschen dort ins Gespräch, wo sie sich treffen, einander gegenüber sitzen, informelle
Kontakte knüpfen.
Der öffentliche Raum war früher immer Kommunikationsraum und hat damit eine Fülle sozialer
Leistungen erbracht, die sowohl dem Wohlbefinden der Bevölkerung, ihrer lokalen Bezogenheit
dienen und die Basis der Informationsflüsse in einer Gesellschaft persönlicher Beziehungen
darstellen, die sich nicht nur auf technische Hilfsmittel beschränkt.
3.1.9. Beleuchtung der Fußwege
Eine entsprechende Fußgängerbeleuchtung, die sich von der übrigen Straßenbeleuchtung
unterscheidet, kann den Charakter spezieller Fußwege noch zusätzlich unterstreichen.
29