Hornbach-Baumarkt-AG Konzern
Geschäftsbericht 2012/2013 - Hornbach Holding AG
Geschäftsbericht 2012/2013 - Hornbach Holding AG
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76 KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT Prognosebericht<br />
die Einkommenssituation und Investitionsbereitschaft der<br />
privaten Haushalte weiterhin als ungünstig an. Jedoch ist für<br />
den Wohnungsbau ein Ende der Durststrecke in Sicht. Zu<br />
diesem Ergebnis kam das Forschungs- und Beratungsnetzwerk<br />
Euroconstruct in seiner Prognose im Dezember 2012.<br />
Nachdem die Wohnungsbauleistungen in 19 analysierten EU-<br />
Ländern 2012 um 3,5 % zurückgegangen waren, dürfte sich<br />
der Schrumpfungsprozess 2013 auf rund minus 1 % verlangsamen<br />
oder bestenfalls stabilisieren. Die Bauexperten sind<br />
zuversichtlich, dass der Wohnungsbau 2014 mit einem Plus<br />
von rund 2,5 % wieder ein Wachstum aufweisen wird.<br />
In der mittelfristigen Prognose für den Zeitraum 2012 bis<br />
2015 zeichnen die Forscher von Euroconstruct für sieben zum<br />
Verbreitungsgebiet von HORNBACH zählende Länder ein überwiegend<br />
positives Bild. Danach wird dem Wohnungsbau in<br />
Deutschland ein durchschnittliches jährliches Wachstum von<br />
2,5 % zugetraut, das europaweit nur von Norwegen (plus<br />
4,9 % p. a.) übertroffen wird. In Österreich und der Schweiz<br />
soll das Volumen im Wohnungsbau jährlich um gut ein Prozent<br />
zunehmen, in der Slowakei und in Schweden um 0,5 % bzw.<br />
0,3 %. In den von der Immobilienkrise geplagten Niederlanden<br />
sehen die Bauexperten in den Jahren 2013 bis 2015 einen<br />
leichten jährlichen Rückgang der Wohnungsbauleistungen von<br />
durchschnittlich 0,3 %. Mit einem Minus von 2 % p. a. dürfte<br />
sich der Bau neuer Wohnungen in Tschechien merklich unterdurchschnittlich<br />
entwickeln. Dafür verantwortlich sind insbesondere<br />
steigende Verbraucherpreise, sinkende Realeinkommen,<br />
Steuerbelastungen und die erhöhte Arbeitsplatzunsicherheit.<br />
Die deutsche Bauwirtschaft bleibt auch vor dem Hintergrund<br />
des fragilen gesamtwirtschaftlichen Umfelds positiv gestimmt.<br />
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und<br />
der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes erwarten für<br />
das Jahr 2013 ein nominales Wachstum der baugewerblichen<br />
Umsätze von 2 %. Wachstumsmotor für das Bauhauptgewerbe<br />
wird erneut der Wohnungsbau mit einem Umsatzplus von<br />
3,5 % bleiben. Der Wirtschaftsbau und der öffentliche Bau<br />
werden nach der Verbandsprognose mit nominalen Umsatzzuwächsen<br />
von 1,0 % bzw. 1,5 % moderat zulegen.<br />
Branchenspezifische Chancen<br />
Die mittelfristigen konjunkturellen Rahmenbedingungen sowie<br />
die Perspektiven für die Bauwirtschaft und den Einzelhandel<br />
eröffnen auch der DIY-Branche in unserem Verbreitungsgebiet<br />
insgesamt positive Entwicklungschancen. Darüber hinaus<br />
können die Betreiber von Bau- und Gartenmärkten künftig von<br />
Megatrends profitieren, die in den einzelnen Ländermärkten in<br />
unterschiedlicher Ausprägung Potenzial für eine steigende<br />
Nachfrage nach Produkten und Serviceleistungen rund um das<br />
Thema Bauen, Renovieren und Garten bieten. Entscheidend für<br />
die weitere Entwicklung ist, dass sowohl die gesamtwirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen als auch die Stimmung bei den<br />
Konsumenten und Unternehmen stabil bleiben. Daher kommt<br />
den Abwärtsrisiken durch eine mögliche weitere Eskalation der<br />
europäischen Staatsschuldenkrise eine besondere Bedeutung<br />
bei der Einschätzung der künftigen branchenspezifischen<br />
Chancen zu.<br />
Abgeleitet von den geschilderten wesentlichen Einflussgrößen<br />
wie Beschäftigung, Einkommen, Konsumklima und Baukonjunktur<br />
stützt die DIY-Branche in Europa ihre Hoffnungen<br />
darauf, dass die Kundennachfrage nach dem konjunkturellen<br />
Dämpfer der zweiten Jahreshälfte 2012 im Verlauf der Jahre<br />
2013 und 2014 nach und nach wieder auf den Wachstumskurs<br />
zurückschwenkt. Die IFH Retail Consultants gehen davon<br />
aus, dass das Marktvolumen aller Bau- und Gartenmärkte in<br />
der EU27 im Jahr 2013 zwischen 0,5 % und 0,7 % zunehmen<br />
wird (2012: minus 0,5 %). Etwas optimistischer berurteilt die<br />
deutsche Branche die Aussichten für 2013. So erwartet der<br />
Branchenverband BHB ein geringes nominales Umsatzwachstum<br />
in einer Bandbreite zwischen 1,0 % und 2,0 %. Potenzial<br />
für Umsatzzuwächse sah der Branchenverband grundsätzlich<br />
bei den Gartensortimenten, die 2012 wetterbedingt weniger<br />
nachgefragt wurden als sonst üblich. Ferner versprach sich<br />
der BHB Wachstumsimpulse vom privaten Wohnungsbau. Da<br />
der Winter weite Teile Europas und Deutschlands bis in den<br />
April hinein fest im Griff hatte, ist der Aufholprozess durch ein<br />
kräftig anspringendes Saisongeschäft im zweiten und dritten<br />
Kalenderquartal entscheidend für die Jahresperformance 2013.