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Hornbach-Baumarkt-AG Konzern

Geschäftsbericht 2012/2013 - Hornbach Holding AG

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78 KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT Prognosebericht<br />

projekte als in alternative, zunehmend als unsicher oder<br />

unattraktiv erachtete Kapitalanlagen stecken.<br />

Die Verwirklichung von Wohnwelten spielt bei Modernisierungsprojekten<br />

von Haus, Wohnung und Garten eine immer<br />

größere Rolle. Bei den Verbrauchern ist ein wachsendes Bewusstsein<br />

für Einflüsse aus Mode, Kunst, Architektur und<br />

Medien festzustellen. Die Übertragung dieser Wohntrends auf<br />

die eigenen vier Wände ist gesellschaftlich motiviert durch<br />

den Wunsch nach dauerhaften Werten, (Lebens-) Qualität,<br />

Individualität und Emotionalität. Die <strong>Baumarkt</strong>branche hat<br />

bei der emotionalen Ansprache ihrer Zielgruppen, bei der<br />

Präsentation von Wohnwelten und der Beratung komplexer<br />

innenarchitektonischer Projekte gegenüber dem spezialisierten<br />

Fachhandel noch erhebliches Entwicklungs- und somit<br />

Chancenpotenzial.<br />

Chancen durch neue Marktpotenziale<br />

Eine Vielzahl unterschiedlicher Vertriebsformen konkurriert im<br />

europäischen DIY-Markt um die Gunst der Heimwerker, Bauherren<br />

und Gartenliebhaber. Durch entsprechende Kundenorientierung<br />

und Fachhandelskonzepte können <strong>Baumarkt</strong>betreiber<br />

zusätzliche Marktanteile zu Lasten der anderen<br />

Vertriebsformen gewinnen. Die Potenziale sind umso größer, je<br />

geringer der Anteil der Baumärkte am DIY-Gesamtmarkt in<br />

einem Land ist.<br />

Deutschland ist der größte europäische Do-it-yourself-Markt.<br />

Jedoch haben die Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland<br />

ihr Kundenpotenzial erst zum Teil ausgeschöpft. Dieser Vertriebsweg<br />

deckt in Deutschland nur rund die Hälfte des DIY-<br />

Kernmarktes ab, der ein Marktvolumen von rund 44 Mrd. €<br />

erreicht. Die andere Hälfte des Marktvolumens erzielen Fachmärkte<br />

(wie zum Beispiel Fliesen-, Raumausstattungs-,<br />

Leuchten- oder Sanitärfachmärkte), der Baustoff- oder Holzfachhandel.<br />

In anderen europäischen Ländern liegt der <strong>Baumarkt</strong>-Anteil<br />

zum Teil deutlich höher.<br />

Neben den Aktivitäten zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

im stationären Einzelhandel setzt die Branche der<br />

Bau- und Gartenmärkte seit 2010 verstärkt auf den Vertriebskanal<br />

Internet. Der Online-Handel weist innerhalb des<br />

gesamten Einzelhandels die mit Abstand stärksten Wachstumsraten<br />

auf. Überdurchschnittlich entwickelte sich dabei<br />

bislang der E-Commerce mit DIY-Sortimenten. In Deutschland<br />

sollen die Online-Umsätze der typischen <strong>Baumarkt</strong>produktgruppen<br />

nach Prognosen der IFH Retail Consultants in<br />

den Jahren 2013 und 2014 um 19 % bzw. 17 % zulegen. Die<br />

Experten rechnen damit, dass sich die Online-Umsätze aller<br />

im stationären Handel tätigen Bau- und Heimwerkermarktformate<br />

mit prognostizierten Zuwachsraten von 26 % bzw.<br />

21 % noch dynamischer entwickeln.<br />

Als einen der zukunftsträchtigsten Vertriebstypen innerhalb<br />

des E-Commerce sehen Fachleute den Mehr-Kanal-Handel,<br />

das sogenannte Multi-Channel-Retailing, bei dem das stationäre<br />

Geschäft eng mit dem Online-Handel verzahnt wird. Der<br />

E-Commerce wird sich zudem noch stärker sozialisieren.<br />

Social Media bieten unzählige Plattformen für den Austausch<br />

von Erfahrungsberichten über Projekte, Produkte,<br />

Preise und auch über die Anbieter und deren Leistungen bei<br />

Service und Qualität. Mit diesen Netzwerken beschäftigen<br />

sich immer mehr Unternehmen der DIY-Branche intensiv<br />

und treten in einen aktiven Dialog mit ihren Kunden.<br />

Chancen durch Internationalisierung<br />

Über die Chancen im deutschen DIY-Markt hinaus bietet die<br />

Expansion ins Ausland zusätzliche Wachstumsperspektiven.<br />

Zu diesem grenzüberschreitenden Schritt haben sich zahlreiche<br />

führende deutsche <strong>Baumarkt</strong>anbieter schon vor Jahren<br />

entschieden. Sie versprechen sich außerhalb Deutschlands<br />

größere Umsatzpotenziale und eine höhere Rentabilität als im<br />

gesättigten deutschen Markt. Ferner hilft die Internationalisierung<br />

bei der Verteilung von Marktrisiken. Dabei ist zu<br />

berücksichtigen, dass der Reifegrad regionaler DIY-Märkte<br />

zunimmt und manche Länder der EU sich nur schleppend von<br />

den nachlaufenden Effekten der Finanz- und Staatsschuldenkrise<br />

auf Beschäftigung und Einkommen erholen. Das erhöht<br />

die strategischen, aber auch die Eigenkapitalanforderungen<br />

an den DIY-Einzelhandel, um auch auf lange Sicht international<br />

attraktive Umsatz- und Ertragssteigerungen realisieren zu<br />

können.

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