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Download (pdf) - Seltene Landwirtschaftliche Kulturpflanzen

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Untersuchungen zur Fremdbefruchtungsrate in Maiskulturen<br />

unter Berücksichtigung der Umwelten in den Hauptanbaugebieten Österreichs<br />

Schlussfolgerungen<br />

zugelassenen GVO, die besonders über Drittlandimporte aus Staaten mit intensiver GVO Anwendung in das<br />

Bundesgebiet gelangen können.<br />

- Die Steuerung der Auskreuzungsrate über den Blühverlauf ist in unseren Klimaten nicht zielführend.<br />

Anbauzeitpunkte und Sortenwahl der österreichischen Landwirte, sowie klimatische Voraussetzungen<br />

bewirken, dass die Unterschiede bei der Bestandesentwicklung in einem Gebiet nicht ausreichen um<br />

Blühzeitpunkte zwischen Pollenspender und Empfängerfeldern zeitlich so getrennt zu halten, dass es zu keiner<br />

unerwünschten Auskreuzung kommen kann.<br />

- Ein Einfluss der Feldgrößen konnte bei dem vorliegenden Datenmaterial nicht festgestellt werden, wobei sich<br />

dieser Umstand einerseits aus den Flächenverhältnissen der ausgesuchten Felder, andererseits aus einer max.<br />

Schlaggröße der Versuchsfelder von 2,5 ha ergibt. Die im Entwurf zu den Bundeseinheitlichen Richtlinien des<br />

Koexistenzmanagements geforderte Unterscheidung zwischen Feldgrößen über, bzw. unter 5 ha erscheint<br />

nach Bewertung der derzeit verfügbaren Studien sinnvoll.<br />

- Phänotypische Marker erweisen sich als eine effektive Methode zur Bestimmung von Auskreuzungen –speziell<br />

wenn der Anbau von GV Sorten im Freiland nicht erlaubt ist - und ermöglichen hohe Stichprobenzahlen. Durch<br />

die unterschiedliche Sensitivität der bei Exaktversuchen, aber auch bei Koexistenzstudien eingesetzten<br />

Methoden ist es bei Vergleichen daher wichtig, die angewandten Methoden zu berücksichtigen. Der von der<br />

EU geforderte Kennzeichnungsschwellenwert von 0,9 % für Lebens- und Futtermittel basiert auf einer DNA<br />

Quantifizierung und kann daher nicht direkt auf unsere Versuchsergebnisse umgelegt werden.<br />

- Bei der Mehrzahl der neueren Studien zielt man in Anlehnung an den EU-Kennzeichnungsschwellenwert auf<br />

eine maximale GVO Verunreinigung des Ernteguts von 0,9 % ab. Bei Änderung der Zielgröße auf 0,1 %, wie<br />

für den Bio-Landbau gefordert, können die dafür notwendigen größeren Isolationsdistanzen aufgrund der<br />

kleinräumigen österreichischen Anbaustrukturen nur mittels Einrichtung von gentechnikfreien Zonen,<br />

weiträumige geografische Abgrenzungen, erreicht werden.<br />

- Der Einsatz von Pollenbarrieren wie Nicht GVO Mäntel ist bei der Kleinflächigkeit der Strukturen in gewissen<br />

Anbaugebieten aus ökonomischen und praxisrelevanten Gründen zu hinterfragen. Die Bedeutung von<br />

Windschutzgürtel spielte im vorliegenden Versuch aufgrund der ausgewählten Flächen eine untergeordnete,<br />

nicht messbare Rolle.<br />

- Der Vergleich zwischen beiden Versuchsdesigns bestätigt, dass im Vergleich zu Bedingungen in der<br />

Saatmaisproduktion beim konventionellen Maisanbau die eigene Pollenwolke des Empfängerfeldes einen<br />

wirksamen Puffer darstellt.<br />

- Die derzeit verfügbaren Modelle zur Simulation von Koexistenzszenarien sind in erster Linie von<br />

wissenschaftlichem Wert und für allgemeine Prognosen geeignet, aufgrund der umfangreichen geforderten<br />

Inputdaten allerdings für die praktische Landwirtschaft noch nicht einsetzbar. Ihre Grenzen zeigen sich auch<br />

dadurch, dass nicht alle die Auskreuzung beeinflussenden Faktoren berücksichtigt werden können und<br />

standortspezifische Parameter schwer kalkulierbar und zu verallgemeinern sind.<br />

- Die im Entwurf zu den Bundeseinheitlichen Richtlinien des Koexistenzmanagements vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen erscheinen als angemessen.<br />

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH<br />

www.ages.at<br />

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