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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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O Riesenfurcht! Was konnte sie beg<strong>in</strong>nen,<br />

Beraubt des Gatten und beraubt des Schatzes?<br />

Hagen.<br />

Herr, nur im Grab erlischt des Weibes Macht;<br />

Denn nie verarmt das Weib. Hat sie nicht Gold,<br />

So hat sie Reize; hat sie ke<strong>in</strong>e Reize,<br />

So hat sie süße Worte, Seufzer, Thränen −<br />

Günther (zu Hagen).<br />

De<strong>in</strong> Eigens<strong>in</strong>n, Chriemhilden hier zu halten,<br />

Hat mehr als De<strong>in</strong>e Treue mir gedient:<br />

<strong>Der</strong> allgewalt’ge Hunnenkönig Etzel − −<br />

Hagen.<br />

Er steht am Donaustrom mit mächt’gem Heer.<br />

Günther.<br />

Das Heer ist dort, der König selbst ist hier:<br />

Er ist der Gast, zu deß Empfang ich schon<br />

Me<strong>in</strong> Hofges<strong>in</strong>de sich bereiten hieß.<br />

Er beut mir se<strong>in</strong>er Freundschaft reiche Gabe,<br />

Und fordert nur der Schwester Hand dafür.<br />

Hagen.<br />

<strong>Der</strong> Hunnenkönig? und Chriemhildens Hand?<br />

O ne<strong>in</strong>! o ne<strong>in</strong>! das thut me<strong>in</strong> König nicht.<br />

Brunhild.<br />

Da Du es widerräthst, so ist es gut.<br />

(Zu Günther.)<br />

O me<strong>in</strong> Gemahl, me<strong>in</strong> königlicher Herr,<br />

Laß Dich den Herrschbegier’gen nicht beherrschen!<br />

Günther.<br />

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