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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Brunhild.<br />

Nicht, Du stolzes Weib?<br />

Ich sollte wohl mich jedes Rechts berauben,<br />

Um Dich damit zu schmücken?<br />

Chriemhild.<br />

Ich bedarf<br />

Zu me<strong>in</strong>em Schmucke De<strong>in</strong>er Gnade nicht.<br />

Brunhild.<br />

Weil Du so reich bist, me<strong>in</strong>st Du? weil Du dich<br />

Mit Gold und Edelste<strong>in</strong>en überladest,<br />

Gleich e<strong>in</strong>em Prachtroß, eitles, stolzes Weib?<br />

Chriemhild.<br />

Was eiferst Du und schiltst mich unverdient?<br />

Gott weiß, ich b<strong>in</strong> nicht stolz. Ich würde Dich<br />

Erwartet haben an des Münsters Pforte,<br />

Daß Du den Vortritt nähmest: denn gewiß,<br />

Ich stehe gern zurück, Du bis die ält’re.<br />

Brunhild.<br />

Und auch die m<strong>in</strong>der schöne, willst Du sagen.<br />

<strong>Der</strong> ältern nicht, der höhern mußt Du weichen.<br />

Ich b<strong>in</strong> die König<strong>in</strong>. De<strong>in</strong> Hauptschmuck mag<br />

E<strong>in</strong> Berg von Perlen und Demanten seyn,<br />

Er ist doch ke<strong>in</strong>e Krone, wie der me<strong>in</strong>e.<br />

Chriemhild.<br />

Auch ich werd’ e<strong>in</strong>stmals e<strong>in</strong>e Krone tragen.<br />

Brunhild.<br />

Und trägst Du sie, mir wirst Du nimmer gleich:<br />

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