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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Entgegen streckte; dazu sah er mich<br />

Recht wehmuthsvoll mit trüben Augen an.<br />

Da dacht’ ich plötzlich − weiß ich doch nicht, wie −<br />

Da dacht’ ich an me<strong>in</strong> Weib und K<strong>in</strong>d daheim.<br />

Er hat vielleicht im Tann auch Weib und K<strong>in</strong>d,<br />

So dacht’ ich und entließ ihn, und er schlich,<br />

Als hätt’ ich recht gedacht, still <strong>in</strong> den Wald.<br />

Denn Thiere lieben auch.<br />

Hagen.<br />

Und ihre Lieb’<br />

Ist ohne Wechsel, ohne Grenzen treu.<br />

Siegfrid.<br />

Du redest wahr: die treue Dogge legt<br />

Sich auf das Grab des Herrn, und alle Nahrung<br />

Verschmähend stirbt sie dem Geliebten nach.<br />

Was könnte mehr der Mensch?<br />

Hagen.<br />

Nicht mehr, doch dieß.<br />

(Kurze Pause.)<br />

Wie schwer auch oftmals Treue drückt.<br />

Siegfrid.<br />

Die Treue?<br />

Hagen.<br />

Ja: schmäht e<strong>in</strong> Mann, den stets Du hoch gehalten,<br />

Des Freundes Ehre, dem Du Treu geschworen,<br />

So müßtest Du, des Freundes Ehre rächend,<br />

Erschlagen diesen Mann.<br />

Siegfrid.<br />

Daß müßt’ ich thun,<br />

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