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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Die Vorigen. Chriemhild (kommt von der L<strong>in</strong>ken).<br />

Chriemhild.<br />

Wie viele Tag' und Nächte soll ich stumm<br />

Und e<strong>in</strong>sam harren <strong>in</strong> dem öden Zelte?<br />

(Zu Etzeln.)<br />

Siebenter Auftritt.<br />

Was bist Du für e<strong>in</strong> Bräut'gam, der die Braut,<br />

Um Mitternacht, bei düsterm Fackelsche<strong>in</strong>e,<br />

Am Rande des geschmückten Lagers sitzen,<br />

Und sich vor Ungeduld verzehren läßt?<br />

Wie Du mich lieb hast, zeigt das träge Säumen,<br />

Womit Du mir die Morgengabe br<strong>in</strong>gst.<br />

Etzel.<br />

Was schiltst Du mich? Ist bräutlich solches Schelten?<br />

Dem Weibe ziemt Geduld. Noch ist es Nacht,<br />

Und erst der Morgen heischt die Morgengabe.<br />

De<strong>in</strong> Bruder hat der Sühne sich geweigert.<br />

Chriemhild.<br />

Er giebt sich selbst für se<strong>in</strong>en Dienstmann Preis?<br />

Er liefert ihn nicht aus?<br />

Dietrich.<br />

Das war se<strong>in</strong> Wort,<br />

Se<strong>in</strong> königliches Wort: Me<strong>in</strong> Blut für ihn,<br />

Me<strong>in</strong> Blut für se<strong>in</strong>e Treue.<br />

Chriemhild.<br />

Und dieses Wort<br />

Hat Euch erschreckt, daß Ihr nun müßig steht,<br />

Und zahm erwartet, ob's dem König Günther,<br />

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