28.03.2013 Aufrufe

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Chriemhild.<br />

Lebe wohl, me<strong>in</strong> Herz,<br />

Me<strong>in</strong> Freudenhort, me<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zig irdisch Gut,<br />

Me<strong>in</strong> Frühl<strong>in</strong>g, me<strong>in</strong>e Seele, lebe wohl!<br />

Siegfrid.<br />

Lebt wohl! lebt wohl, Ihr Vielgeliebten me<strong>in</strong>.<br />

(Er küßt sie und geht.)<br />

Chriemhild.<br />

Ach, Siegfrid, lieber Mann, hast Du mir auch<br />

Vergeben, was ich gegen Dich gefehlt?<br />

Siegfrid (zurückkehrend.)<br />

Von Herzen alles, trautes Weib. Wer sollte<br />

Denn auch vergeben, thät’s die Liebe nicht?<br />

So lebe wohl!<br />

Chriemhild.<br />

Siegfrid.<br />

Sey stark! und fasse Dich;<br />

De<strong>in</strong> Gram bestiehlt den Knaben. Lebe wohl!<br />

(Er geht.)<br />

Chriemhild (ihm nacheilend.)<br />

Ne<strong>in</strong>! ne<strong>in</strong>! wir seh’n uns wieder;<br />

(Er kehrt zurück und nimmt sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Arme.)<br />

müssen − müssen<br />

Uns wiederseh’n. Du denkst an Weib und K<strong>in</strong>d,<br />

Und der Gedanke zügelt De<strong>in</strong>e Wildheit<br />

Und lehrt Dich Vorsicht, und wir seh’n uns<br />

wieder,<br />

Eh’ me<strong>in</strong> verwaistes Herz <strong>in</strong> Kummer bricht.<br />

86

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!