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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Volker (zur Laute s<strong>in</strong>gend)[oder sprechend].<br />

Zum Könige sprach der Getreue:<br />

„Geh’ nicht <strong>in</strong> den schimmernden Saal!<br />

„Denn neben Dir schleicht die Reue:<br />

„Im Schimmer birgt sich der Stahl.“<br />

Zum Könige sprach der Getreue:<br />

„Tr<strong>in</strong>k nicht von dem goldenen We<strong>in</strong>!<br />

„Denn mit Dir tr<strong>in</strong>ket die Reue:<br />

„Nicht jegliches Gold ist re<strong>in</strong>.“<br />

Etzel (se<strong>in</strong>e Bewegung nicht mehr verbergen könnend).<br />

Was soll dieß Lied bei e<strong>in</strong>em Hochzeitmahl?<br />

Ist das e<strong>in</strong> fröhlich Lied von Lieb’ und We<strong>in</strong>?<br />

Volker.<br />

Frei ist der Sänger, ke<strong>in</strong>em König pflichtig:<br />

Was <strong>in</strong> ihm schafft, ist nicht von dieser Welt.<br />

Etzel.<br />

Ich will dieß Lied nicht hören: s<strong>in</strong>g’ e<strong>in</strong> andres!<br />

Günther.<br />

Nicht schicklich däucht’s auch mich zum Hochzeitfeste<br />

Volker.<br />

Ihr Kön’ge hadert mit dem Sänger nicht!<br />

Denn Euer Nachruhm steht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Macht,<br />

Und wie er von Euch s<strong>in</strong>gt und von Euch dichtet,<br />

So Euch die Nachwelt segnet oder richtet.<br />

Chriemhild.<br />

Ne<strong>in</strong>, Kön’ge, hadert nicht mit e<strong>in</strong>em Mann,<br />

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