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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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So denk’ e<strong>in</strong> bess’res aus.<br />

Günther.<br />

Ke<strong>in</strong> Mährchen ist’s.<br />

Chriemhild.<br />

Es ist! es ist! Du bist der Frevler nicht,<br />

<strong>Der</strong> ohn’ Erbleichen solcher Schreckensthat<br />

Im <strong>Ernst</strong> gedächte.<br />

Brunhild.<br />

Was erschreckt Dich denn?<br />

Du warst ja sonst <strong>in</strong> Schmuck und Pracht verliebt,<br />

Und hättest gern vom Himmel Sonne, Mond<br />

Und Stern’ herabgerissen, Dich damit<br />

Herauszuputzen. Hei! nun kannst Du glänzen − − −<br />

Chriemhild (zu Günther).<br />

Laß die nicht reden, die mich stets gehasst!<br />

Du rede, Bruder, Du! Du hast mit mir<br />

Gelegen unter e<strong>in</strong>em Mutterherzen,<br />

Mit mir getrunken e<strong>in</strong>er Mutter Milch,<br />

Mit mir getheilt der Eltern Lieb’ und Segen:<br />

Du kannst nicht wollen De<strong>in</strong>er Schwester Tod.<br />

Günther.<br />

Des Mächt’gen Bitt’ ist stark wie e<strong>in</strong> Befehl.<br />

Chriemhild.<br />

Laß mich entflieh’n! Ich will Euch alles lassen,<br />

Was mir geblieben ist; ich will verschw<strong>in</strong>den,<br />

Bei fremden Menschen mich als Magd verd<strong>in</strong>gen,<br />

Und wenn’s dem königlich gewohnten Leibe<br />

An Kraft zum harten Tagewerk gebricht,<br />

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