Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Du siehst, ich kann es nicht.<br />
Hagen.<br />
Me<strong>in</strong> Herr und König,<br />
Vergelte Gott, was Du an mir gethan.<br />
(Günther wird zur Rechten abgeführt. Im H<strong>in</strong>tergrunde rechts wird der Wiedersche<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es Brandes sichtbar und<br />
allmählig während des Folgenden stärker.)<br />
Chriemhild (zu Hagen).<br />
Nun, tapfrer Jäger, treuer Schatzbewahrer,<br />
Wo liegt der <strong>Nibelungen</strong>hort?<br />
Hagen.<br />
<strong>Der</strong> König<br />
Hat me<strong>in</strong>en Eid, daß ich’s nicht offenbare.<br />
Chriemhild.<br />
Bedenke, Trotz’ger! me<strong>in</strong>es Mundes Hauch<br />
Löscht, wie der W<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Licht, De<strong>in</strong> Leben aus,<br />
Wenn Du nicht sagst, wo Du den <strong>Hort</strong> verborgen.<br />
Hagen.<br />
<strong>Der</strong> König, sag’ ich Dir, hat me<strong>in</strong>en Eid.<br />
Chriemhild.<br />
Ich kann den Tod <strong>in</strong> tausend Theile theilen,<br />
Und qualvoll Glied für Glied Dich sterben lassen,<br />
Wenn Du nicht sagst; wo Du den Schatz versteckt.<br />
Hagen.<br />
<strong>Der</strong> König, weißt Du schon, hat me<strong>in</strong>en Eid.<br />
Etzel (nach der Rechten zeigend).<br />
Er ist gelöst. Sieh h<strong>in</strong>! weß ist das Haupt,<br />
Das von der blut’gen Lanze nieder schaut?<br />
146