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Ernst Raupach: Der Nibelungen-Hort. Tragödie in fünf

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Chriemhild.<br />

Ja – ja – Du bist es – Du der edle Degen,<br />

<strong>Der</strong> mit dem Ungeheuer Kampf begann.<br />

Vergieb mir, lieber Herr, daß Dich me<strong>in</strong> Auge<br />

Geseh’n und doch die Seele nicht erkannt.<br />

Siegfrid (aufstehend und Chriemhild aufrichtend).<br />

Ei, süße Jungfrau, sprich nicht so! im Schlafe<br />

Vergißt man alles. Wunder nimmt mich’s<br />

wohl,<br />

Daß Du entschlafen bist: ich me<strong>in</strong>e doch,<br />

kurzweilig war der Kampf mit De<strong>in</strong>em Drachen.<br />

Chriemhild.<br />

O fürchterlich. Und so wie Du den Drachen,<br />

Mußt’ ich bekämpfen me<strong>in</strong>es Herzens Angst:<br />

Wie viel auch Hoffnung gab De<strong>in</strong> männlich<br />

Streiten,<br />

Des Drachen Kraft erregte größ’re Furcht.<br />

Und als das Ungeheuer, wuthentbrannt,<br />

In se<strong>in</strong>es Schweifes doppelt Rad Dich faßte,<br />

Da glaubt’ ich Dich verloren, und me<strong>in</strong> Herz,<br />

Von Grausen übermannt, vergaß zu schlagen.<br />

Siegfrid.<br />

So starbst Du wirklich, und jetzt lebst Du wieder?<br />

Chriemhild.<br />

Ich starb nicht, Herr.<br />

Siegfrid.<br />

So schliefst Du e<strong>in</strong> vor Angst?<br />

Das hab’ ich nie gehört.<br />

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